Studie über Twitter als Nachrichtenmedium: Na, heute schon getwittert?!
Soziale Medien wie Twitter oder Facebook werden immer öfter als alternative Nachrichtenquelle gesehen. Dass das nicht so ist, zeigt eine neue Studie.
BERLIN taz | Die morgendliche Stippvisite in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter gehört für viele dazu wie der Kaffee zum Frühstück. Ein kurzer Blick auf Twitter bringt den ein oder anderen ohne lange Umschweife auf den neusten Stand. Dabei sind vor allem die Trending Topics ein absolutes Muss. Das sind die Themen, die am meisten getwittert und kommentiert werden. Da die Tweets auf 140 Zeichen begrenzt sind, ist man trotz eventuellem Zeitmangel gut informiert.
Doch schafft es Twitter tatsächlich, sich als alternatives Medium zu Online-Newsportalen und Zeitungen zu etablieren? Und woher stammt die Information aus den Tweets der Trending Topics? Diesen Fragen sind Forscher von "HP Labs", der zentralen Forschungseinrichtung für Entwicklungstätigkeit der verschiedenen Geschäftsbereiche von Hewlett Packard (HP) in ihrer Studie "Trends in Social Media: Persistence and Decay" nachgegangen.
Mit Hilfe von statistischen Berechnungen kamen sie zu dem Ergebnis: soziale Medien wie Twitter sind keine alternative Nachrichtenquelle. Trotzdem haben sie eine vielleicht weitaus wichtigere Funktion. Sie sind Filter und Verbreiter für interessante und relevante Themen aus den klassischen Medien.
Diesen Schluss zogen die Forscher, nachdem sie 16,32 Millionen Tweets von 3.361 Trending Topics im Zeitraum von September bis Oktober 2010 analysiert hatten. Demnach kommt es bei Trending Topics nicht darauf an, wer getwittert hat und wie viel Follower dieser hat. Auch die Tweet-Frequenz ist eher unwichtig. Wichtiger ist das Thema an sich und wie es von den Usern präsentiert wird.
Dabei sind rund 31 Prozent der Trending Topics Re-Tweets. Das sind Wiederholungen von einer Nachricht, die schon einmal gepostet wurde. 72 Prozent dieser Re-Tweets lassen sich auf News von traditionellen Medien wie CNN, der New York Times oder der Huffington Post zurückführen.
Es sind also die klassischen Medien wie Tageszeitungen und deren Online-Newsportale, die Themen aufwerfen, die zu Diskussionen auf Plattformen wie Twitter anregen. Bei der Verbreitung von Nachrichten jedoch spielen soziale Medien eine nicht mehr wegzudenkende Rolle.
Leser*innenkommentare
Mario H.
Gast
Eigenartige Fragestellung. Der Teaser dieses Textes wäre schon zu lang für einen Tweet und in den wollen die (hüstel) seriösen Journalisten den gesamten Inhalt - ohne Abstriche - packen? Man wundert sich...
Christian Alexander Tietgen
Gast
Twitter wird ja sowieso hauptsächlich dazu verwendet, Links zu teilen.
Kowi-Student
Gast
Sorry, aber der Artikel ist schlecht.
1. Die Überschrift (!) allein suggeriert einen Bezug zu allen sozialen Netzwerken. Das gibt der Artikel nicht her. Es ist nur von Twitter die Rede.
2. "Statistische Berechnungen", wie angegeben, sind noch längst kein Nachweis von Kausalität. Dazu bedarf es zuallererst theoretisch plausiblen Annahmen. Die werden im Artikel nicht genannt. Vermutlich sin gar keine vorhanden.
3. Der Artikel ist nicht mal downzuloaden ohne sich zu registrieren oder via Facebook einer sogenannten App Zugriff zu gestatten: unseriös!
4. Die Aussagen sind daher erst einmal hinfällig.
5. Die Empirie, also die Realität (war da was in Ägypten?) sagt etwas anderes.
6. Andere, wissenschaftliche Studien, sagen etwas anderes. Siehe z.B. Sven Engesser und Jeffrey Wimmer 2009: Gegenöffentlichkeit(en) und partizipativer Journalismus im Internet. Erschienen in "Publizistik" Nr. 54, S. 43-63 (über Google Scholar zu finden).
Herzlichen Gruß von der Uni!
oh mann
Gast
und um das raus zu bekommen, müssen wirklich Studien angefertigt werden? Is ja echt spannend.
Malte
Gast
Und die restlichen 69%? Was haben die mit klassischen Medien zu tun?
Pierre Dumaine
Gast
Also das hätte ich Ihnen auch sagen können. Dazu braucht man keine "statistischen Berechnungen". Außerdem erscheint mir die Fragestellung der Studie schon etwas quer. Twitter mit Nachrichtenportalen zu vergleichen ist doch etwas absurd.