Grüne Debatte über Grün-Schwarz: Ratzmann pfeift Schulz zurück
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Volker Ratzmann, kritisiert den grünen Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg. Der hatte zuvor Kritik an Koalitionabsichten seiner Partei mit der CDU geäußert.
Der Berliner Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann weist Behauptungen aus dem linken Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg über angebliche Koalitionsabsichten seiner Partei mit der CDU zurück. Er sei "erstaunt" über Äußerungen des Grünen-Bürgermeisters des Bezirks, Franz Schulz, sagte Ratzmann. Schulz hatte am Montag gesagt, es sei von Anfang an falsch gewesen, "mit der Option Grün-Schwarz zu spielen", weil damit Stammwähler verprellt würden (taz berichtete).
Künast habe bereits vor Monaten, er selbst in der vergangenen Woche "deutlich gemacht, dass wir eine Regierung aus Grünen und SPD anstreben", sagte Ratzmann. "Die Behauptung, es gäbe eine grün-schwarze oder schwarz-grüne Strategie, ist ein von der SPD gestreutes Gerücht." Das entbehre "jeglicher Grundlage in der Grünen-Politik".
Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast hatte sich alle Koalitionsoptionen offengehalten, aber die größte gemeinsame Schnittmenge mit der SPD betont. Jüngsten Umfragen zufolge liegen die Grünen rund zwei Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl mit um die 20 Prozent hinter SPD und CDU nur noch auf dem dritten Platz. (dapd)
Leser*innenkommentare
Hans
Gast
Fast vergessen:
Weiter so Herr Schulz, bleiben sie sich, der alten Parteilinie und ihren Wählern treu.
Hans
Gast
Quo Vadis Ihr Grünen?
Die Frage ist, welche Richtung die Grünen denn nun einschlagen wollen. Eine Koalitionsabsischt vor der Wahl ist natürlich nicht sinnvoll, wenn man sich nicht die Chance zu regieren nehmen lassen möchte, doch mit würden die Grünen denn alles regieren? Die Realos haben natürlich eine größere Schnittmenge mit der CDU als jemand wie Schulz, der ja eher zum linkeren Flügel zählt.
Ich habe den Grünen grade wegen der zunehmend bürgerlichen Realopolitik schon langeb den Rücken gekehrt und denke, sie bewegen sich damit von ihren ehemaligen Stammwählern weg. Die Grünen werden schon genau wissen, ob sich ihr Spiel lohnt, ob sie genug Stammwähler mitnehmen und andere von den Parteien der sog. "Mitte" abziehen. Die Grünen sind schon fast in der Mitte angekommen und sind dann bald ähnlich belanglos wie CDU, SPD und FDP. Wenn sie den Kurs nicht wieder umwenden und Leute wie Künast und Özdemir in die Verbannung zur CDU oder FDP schicken, werden sie zu genau solchen bürgerfernen Post-Demokraten.