Reebok muss Strafe zahlen: Schuhe machen keinen straffen Po
Die Adidas-Tochter Reebok muss 25 Millionen Dollar Strafe zahlen, weil sie bei einer Schuhwerbung übertrieben hat. Die angepriesene Wirkung auf das Gesäß konnte nicht nachgewiesen werden.
WASHINGTON/MÜNCHEN rtr | Peinliche Schlappe für die Adidas-Tochter Reebok: Der Sportartikel-Hersteller hat es nach Ansicht der US-Handelsaufsicht (FTC) mit den Werbeversprechen für seine angeblich muskelaktivierenden Schuhe übertrieben und muss deswegen eine Strafe zahlen. Reebok werde 25 Millionen Dollar überweisen, teilte die FTC am Mittwoch mit. Das Unternehmen betonte jedoch, dem Vergleich nur zugestimmt zu haben, um einem langwierigen Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen.
Die FTC bemängelt eine irreführende Werbung für die Kassenschlager EasyTone und RunTone. Reebok habe hier falsche Angaben zu den gesundheitlichen Vorteilen gemacht. In den Kampagnen sei dafür geworben worden, das Laufen mit den Schuhen könne die Gesäßmuskulatur um 28 Prozent stärken. Dies hätten Produkttests allerdings nicht belegen können. Reebok teilte mit, diese Sichtweise nicht zu teilen. Das Management sei von der Produktkategorie weiterhin überzeugt, das Feedback der Kunden sei überwältigend. Die Entwicklung werde nicht gestoppt.
Die Easytone-Schuhe wurden zuletzt sehr erfolgreich in den Verkauf gebracht. Reebok konnte damit seine Krise der vergangenen Jahren ansatzweise überwinden. Die neuen Zielgruppen sind Frauen und Fitness-Fans. So sollte das angekratzte Image der Marke wieder aufpoliert werden und dem deutschen Adidas-Konzern Umsatzzuwächse bringen. Die EasyTone-Reihe spielte dabei eine zentrale Rolle. Dank hoher Preise verbesserte sich die Reebok-Marge zuletzt spürbar.
Den FTC-Angaben zufolge darf Reebok nun keine Studien oder Testergebnisse mehr fehlerhaft verbreiten. Zudem dürften die Schuhe und ähnliche Produkte öffentlich nicht mehr als effektiv muskelverstärkend dargestellt werden. Die Strafzahlung soll Reebok-Kunden zugutekommen.
An der Börse fielen Adidas-Aktien am Mittwoch um 2,4 Prozent auf gut 48 Euro und damit doppelt so stark wie der Gesamtmarkt.
Leser*innenkommentare
aurorua
Gast
Jetzt fehlt ja bloß noch der Hut für straffe Titten und dicke Eier.
Straffer machen
Gast
Aussagen wie "wir haben das volle positive Feedback unserer Kunden" kann man sehr einfach überprüfen dank Web.
Wenn ich die Linke oder Piraten wäre, oder nicht mit Abmahnungen und Jobverlust rechnen müsste, würde ich eine Site inclusive (HTML5)App für alle Phones aufbauen wo man Produkte bewerten kann.
Wenn die taz also eine App hätte, würde man dort eintragen ob man diese Schuhe hat und wie viel und wo gekauft und gekostet haben (freiwillig) und ob man denkt der po wäre straffer geworden.
Dasselbe für Medikamente wäre DER pharmafia-Defacer und taz würde in Werbemillionen schwimmen weil jeder es nutzt um Medikamente zu checkern.
Enzo Aduro
Gast
Diese Amis: Schuhe kaufen macht kein straffen Po!