KUNSTRÄUME

Nils Knott + 1010 – Die fünfte Dimension: Wieder hat der Hamburger Objekt- und Installationskünstler Material recycelt. Diesmal sind es Metalllamellen, die er mit seinem anonymen Mitstreiter zu einer bedrängenden Raumkonstruktion verarbeitet hat. Diese minimale, hermetisch strenge plastische Intervention kann im Kontext aktueller Raumfragen durchaus politisch gelesen werden – zumal, wenn die Herkunft der Industrieteile aus einem der zur Zeit von Künstlern besetzten Gebäude mitbedacht wird. Projekthaus, U.FO-Kunstraum, Bahrenfelder Str. 322, Mi – Fr 16 – 19, Sa 13 – 16 Uhr. Bis 9. 1. Zwischen Himmel und Hölle: Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bilder und Drucke, Plastiken und Glasmalereien aus dem Freiburger Augustinermuseum können heute letztmalig unter Anleitung eines für die christlichen Bildinhalte besonders kompetenten Theologen betrachtet werden: Hauptpastor Alexander Röder von St. Michaelis führt. Sa, 2. 1., 12 – 13 Uhr. Bucerius Kunst-Forum, Rathausmarkt 2. Ausstellung noch bis zum 10. Januar, täglich 11 – 19 Uhr, Do bis 21 Uhr Arbeitsstipendien für bildende Kunst 2010: Die Ausstellung der Bewerber ist noch zu sehen, die bereits gefallene Jury-Entscheidung ist somit anhand von einzelnen Arbeiten überprüfbar: Die Künstlerinnen Mareike Bernien, Carola Deye, Lene Markusen und Anke Wenzel, die Künstler Philip Gaißer, Alexander Hoepfner, Jan-Holger Mauss, Daniel Megerle und Sebastian Reuss sowie die die Gruppe LIGNA (das sind: Ole Frahm, Michael Huener und Torsten Michaelsen) wurden auserwählt, ein Jahr lang 820 Euro pro Monat und eine Abschlussausstellung zu bekommen. Kunsthaus, Klosterwall 15, Di – So 11 – 18 Uhr. Bis 10. Januar Banning – Granser: Wie meist, so werden auch in der aktuellen Ausstellung zwei Fotografen gezeigt. Der Österreicher Peter Granser setzt sich in seinen in Texas geschossenen Bildern unter dem Titel „Signs“ mit dem sonderbaren Zustand US-amerikanischer Identität auseinander, der Niederländer Jan Banning porträtiert in Indien, China und den USA Stadträte, Archivare, Verwaltungspräfekten und Dorfbürgermeister: seine Bildserie „Bureaucratics“ zeigt Amtsstuben und lässt die seltsamsten Verwaltungsrituale ahnen. Eröffnung: Fr, 8. 1., 18 Uhr, Robert Morat Galerie, Kleine Reichenstraße 1, Di – Fr 11 – 19. Sa 11 – 16 Uhr. Bis 27. Februar Anette Streyl – Idols: Silbriggraue Fanschals umrahmen die auf Treppenpodesten präsentierten Figuren. Doch die Verehrung gilt einem sehr speziellen Star: Der in der Kunstgeschichte immer wieder als schönste deutsche Frau des Mittelalters gefeierten Uta von Ballenstedt, Markgräfin von Meißen. Ihr Sandsteinporträt aus dem 13. Jahrhundert aus dem Chor des Naumburger Doms hat sie als Uta von Naumburg fast unsterblich gemacht. Auch anhand weiterer nachmodelierter schöner Büsten aus dem Mittelalter stellt die Hamburger Künstlerin die Frage nach den Bedingungen von Kunst und Kult. Eröffnung: Mo, 11. Januar, 19 – 21 Uhr. Galerie Levy, Osterfeldstraße 6, Mo – Fr 10 – 18 Uhr. Bis 17. Februar Die Zukunft der Sammlung Falckenberg: Über die Chancen und Risiken ihrer zukünftigen Zusammenarbeit diskutieren der Hamburger Großsammler Harald Falckenberg und der neue Direktor der Deichtorhallen, Dirk Luckow. Die Moderation bei diesem Hintergrundgespräch in der Reihe „Jour Fixe“ des Kulturforums hat die NDR-Kulturjournalistin Melanie von Bismarck. Di, 12. 1, 19.30 Uhr, Kampnagel, KMH, Jarrestraße 20 Stefan Marx: Das Foyer des Kunstvereins trägt für 2010 seine Handschrift: Der 1979 geborene Hamburger Künstler hat Wände und Decke in ein von Graffiti nicht unbeeinflusstes Comic-Universum verwandelt. Seine aktuelle Einzelausstellung voller Farbzeichnungen und Schriftbilder läuft noch bis Mitte Februar in einer der Galerien der Fleetinsel. Karin Günther Galerie, Admiralitätstraße 71, Di – Fr 13 – 18, Sa 12 – 15 Uhr HAJO SCHIFF