Droste für Droste

„Von hohem Rang“: Der Schriftsteller und taz-Kolumnist Wiglaf Droste erhält in Oelde den Droste-Hülshoff-Preis

Haha, wie lustig, werden jetzt einige sagen, der Droste bekommt den Droste-Hülshoff-Preis. Jaja, krachkomisch das, aber wahr und gut so: Wiglaf Droste, Schriftsteller, Sänger und taz-Kolumnist sackte gestern in Oelde die Auszeichnung nebst 12.800 Euro in großen Scheinen ein. Außerdem bekam er eine Laudatio, die sich gewaschen hatte: Seine Satiren seien kompromisslos, sagte WDR-Kulturredakteur David Eisermann, Drostes Sprache sei von hohem Rang, außerdem sei der gebürtige Herforder rücksichtslos in der Formulierung. Alles in allem: Eins plus.

Der Droste-Hülshoff-Preis wird seit 1953 so gut wie alle zwei Jahre verliehen – manchmal ist auch Pause, so sind sie halt, die Westfalen. So einer ist auch Droste, seine neueste CD heißt „Westfalien Alien“, weshalb es gut passt, dass der Droste-Hülshoff-Preis auch Westfälischer Literaturpreis genannt wird, verliehen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe in, nun, ist ja klar. Droste, Jahrgang 1961, ist der 18. Preisträger – vor ihm erhielt den Preis unter anderen der unlängst verstorbene Max von der Grün.

Noch was? Ach ja: Droste ist zwar Westfale, also gebürtig, lebt aber seit gut 20 Jahren in Berlin. Was dort so in ihm vorgeht, ist in seinen Büchern, immer freitags auf der letzten Seite der taz und in der kulinarischen Kampfschrift „Häuptling eigener Herd“ zu lesen, die „so vierteljährlich wie möglich“ erscheint. ROS