BRAINSTORM

Ob unsichtbare oder starke Frauen – Vorträge zum Frauentag am 8. März rücken sie beide in den Fokus.

Im Rahmen der Reihe „Cuba Aqui“ diskutiert die Linke-Bundestagsabgeordnete Agnes Alpers am Donnerstag über „Frauen in Kuba und Deutschland“. Geladen sind dazu die kubanische Kulturhistorikerin Maricel Napoles, die sich mit der Alltagssituation von Frauen beschäftigt, und der Fotograf Waldo Regueiferos, der Frauen auf Kuba porträtierte. Die Diskussion beginnt um 19 Uhr in Alpers’ Abgeordnetenbüro in der Doventorstraße 4. Dort sind auch die Werke Regueiferos’ ausgestellt.

Ebenfalls ab 19 Uhr geht es am Donnerstag in der Zentralbibliothek am Wall um die Giftmörderin Gesche Gottfried. 15 Leute umzubringen, ist nicht besonders vorbildlich, doch ist die Geschichte dieses Kriminalfalls selbst ein Krimi über das soziale Gefüge Bremens zu Beginn des 19. Jahrhunderts, und: die Geschichte einer unterdrückten Frau. Die vermutlich psychisch kranke Gottfried war sehr intelligent, durfte damals aber nicht studieren und wurde schon früh mit einem Trinker verheiratet – den sie später vergiftete. Lange wusste man über sie nur, was ihr Verteidiger Friedrich Leopold Voget über sie schrieb, der aber wusch das Bremer Bürgertum rein. Autor Peer Meter rollte dies anhand der Gerichtsprotokolle neu auf, unter dem Titel „Die Verhöre der Gesche Gottfried – Ein Kammerspiel des Grauens“ hält er einen Vortrag, Ariane Seeger und Markus Hahn stellen ihr neues Hörbuch vor.

Im DGB-Haus am Bahnhof erzählen am Donnerstag ab 20 Uhr drei Bremerinnen dreier Generationen von ihrem Leben – mit jeweils eigenem Blick auf Feminismus. Unter dem Titel „Wenn ich groß bin, werd’ ich (Prinzessin) Feministin“ sprechen Filiz Can, Margot Konetzka und Imke Müller-Hellmann über ihre feministischen Aha-Momente, was sie prägte und wer oder was sie ermächtigt hat.  JPB