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Archiv-Artikel

Armut bestimmt Schullaufbahn

BERLIN epd ■ Jeder zweite Hauptschüler ist nach Angaben der Arbeiterwohlfahrt (AWO) arm, aber nur jeder elfte Gymnasiast. Armut sei der ursächliche Grund für schlechte Bildung, sagte der AWO-Bundesvorsitzende, Wilhelm Schmidt, gestern in Berlin bei der Vorstellung einer neuen Studie zur Kinderarmut in Deutschland. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse forderte Schmidt eine „radikale“ Bildungs- und Schulreform. Nach der ISS-Studie sind die Durchschnittsnoten von armen Kindern am Ende der Grundschule signifikant schlechter als die von nicht armen. Für den Gang aufs Gymnasium sind jedoch längst nicht nur die Noten ausschlaggebend. Ein armes Kind lande, auch wenn es gleich gute Noten vorweisen könne wie ein Kind aus gesicherten finanziellen Verhältnissen, weitaus häufiger auf der Real- oder Hauptschule, so die Untersuchung.