„Französische Musik duftet“

KONZERT Mit Werken von Poulenc und Fauré gastiert der Norddeutsche Figuralchor in der Glocke

■ 59, Dirigent, ist Gründer und seit 30 Jahren Leiter des norddeutschen Figuralchors, Hannover.

Herr Straube, wie ist das für Sie, als gebürtiger Bremer, wenn der eigene Chor in der Glocke konzertiert?

Das ist ein sehr schönes Gefühl und auch etwas Besonderes. Ich habe in meiner Kindheit sehr viele Konzerte in der Glocke gehört. Damit verbinde ich meine ganze musikalische Sozialisation.

Was erwartet den Zuhörer bei „Komm, du süßer Tod“?

Der Zuschauer muss sich auf ein spätromantisches und frühmodernes Programm einstellen. Man erschreckt immer, wenn man sieht, wie alt die Musik schon ist, aber gerade das lässt eine besondere Atmosphäre entstehen. Die Musik des Romantikers Gabriel Fauré hat eine sehr starke Innigkeit, sie ist leicht verständlich und einfach wunderbar. Francis Poulenc ist ebenfalls sehr schön.

Was ist das Besondere an den beiden Komponisten?

Beide Komponisten vereint das Besondere der französischen Musik. Das ist, als würde man in einen Blumenladen gehen, französische Musik duftet. Bei deutscher Musik erlebt der Zuschauer sehr viel über die Sprache, bei den Franzosen ist das nicht so wichtig. Selbst wenn man nicht jedes Wort eins zu eins versteht, ist das Stück dennoch nachzuvollziehen.

Bei Francis Poulenc arbeiten Sie mit einer sehr großen Chorbesetzung.

Wir sind ja eigentlich ein Kammerchor und haben bei Poulenc zwanzig Leute mehr dabei. Das wirkt für den Zuhörer sicher sehr schön, wenn wir dann mit insgesamt 70 Sängern auf der Bühne stehen.

Wer wirkt neben dem Norddeutschen Figuralchor noch mit?

Erstmal wird natürlich die Bremer Philharmonie spielen. Außerdem haben wir noch den Schweizer Bariton Rudolf Rosen und die französische Sopranistin Sandrine Piau mit im Programm.

Interview: Kim Neubauer

8. Philharmonisches Konzert, Heute und Di., 20 Uhr, Glocke