Kassensturz im Klimaladen

TREIBHAUSGASE Ein Projekt der Bundesstiftung Umwelt zeigt, wie bewusster Konsum das Klima schützt

In einem „Klimamarkt“ können Konsumenten in Bremen ab sofort überprüfen, in welchem Umfang durch ihren Einkauf der Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 beeinflusst und damit das Klima geschädigt wird. Mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aus Osnabrück wurde der Laden am Dienstag in der Innenstadt eröffnet. Er soll durch die Stadt touren und Anfang Mai auch auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg Station machen. Die einfache Formel nach dem Einkauf an der Kasse des Marktes lautet: Weniger tierische Produkte bedeuten mehr Klimaschutz.

So belastet ein Kilo Rindfleisch die Umwelt mit 13,5 Kilo CO2, die Produktion von einem Kilo Schweinefleisch ist mit drei Kilo des klimaschädlichen Treibhausgases verbunden. „Von den rund elf Tonnen Kohlendioxid, die in Deutschland pro Kopf und Jahr in die Luft gelangen, geht rund die Hälfte auf das Konto des privaten Konsums“, sagte DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde.

Laut DBU-Expertin Verena Exner soll das Projekt zeigen, wie bereits kleine Veränderungen im Konsum zu einer besseren CO2-Bilanz beitragen könnten. Wer etwa sein Smartphone zwei Jahre länger nutzt, spart 44 Kilo Treibhausgase ein. Auch wer Milch von regionalen Produzenten kauft, viel mit dem Rad fährt, im Urlaub das Flugzeug meidet und im Garten statt torfhaltiger Erde Komposterde nutzt, schützt die Atmosphäre.

Der „Klimamarkt“ kostet nach Angaben der Initiatoren der gemeinnützigen Klimaschutzagentur „Energiekonsens“ knapp 600.000 Euro, von denen 275.000 Euro von der DBU kommen. Die Einrichtung ist komplett aus recyclingfähiger Pappe. Gäste können sich in sieben Themenbereichen wie Lebensmittel, Haushalt, Kleidung und Bau Tipps zum klimaschonenden Konsum abholen. In den nächsten zwei Jahren soll der Laden durch neun Bremer Stadtteile touren und im Sommer nächsten Jahres auch in Bad Zwischenahn Station machen.  (epd)