Wochenübersucht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Dienstag wird im Friedrichshainer K9 das Ladyfest Berlin 2006 vorbereitet. Beziehungsweise, hier muss es wohl genauer heißen: Die Vorbereitung wird vorbereitet. Immerhin aber, das zeigt sich ja mit dieser Ankündigung, steht hinter dem Ladyfest alles andere als ein verschworener Haufen, es wird vielmehr zur Teilnahme aller Ladys an der Organisation aufgefordert. Am Mittwoch wird in der altehrwürdigen Insel wieder einmal über „Der Nazis neue Kleider“ geredet, also über den neuen Dresscode unter Kameraden, Nationalen, Deutsch-Autonomen und wie immer man sie nennen mag. Für viele ist es noch immer überraschend, dass der Nazi von nebenan nun mit Zungenpiercing, Spitzbart, bunten Haarsträhnen, Ohrringen, Kapuzenpulli und Spongebob-Schwammkopf-Rucksack herumläuft, dass das die Leute verwundert, daran hat wohl auch das Thor-Steinar-Verfahren nichts geändert. Um es also deutlich und mit derberen Worten zu sagen: Hey, Szenelinker, die Nazis sehen aus wie du! Und wie genau du und er aussehen, darüber informiert das Antifaschistische Bündnis Südost. Am Freitag gibt es im Clash im Mehringhof – das in dieser Woche übrigens seinen ersten Geburtstag feiert – eine Party zugunsten des Ermittlungsausschusses Berlin, mit Band und DJ und allem Pipapo. Anlass ist der 25. Geburtstag des Ermittlungsausschusses, der Rechtshilfe bei Festnahmen auf Demos leistet, Anwälte vermittelt und Opfer von Polizeigewalt berät, und übrigens weiterhin jede Woche Dienstagabend auch offene Augen und Arme für euch hat. Ohren ja eh immer, die Telefonnummer 6 92 22 22 ist hinlänglich bekannt. Am Sonntag dann ist Solidarität im Sama Café gefragt, die Ankündigung des Ereignisses soll unkommentiert für sich selbst sprechen: „Soli-Tresen der Berliner Tierrechts-Aktion mit Info-Zeugs, Getränke und Essbaren wie Pizza etc.“