Bundeswehr lockert Auswahlkriterien: Aber bitte keine poppigen Brillen

Der Paradetruppe der Bundeswehr geht der Nachwuchs aus. Jetzt hat das Verteidigungsministerium reagiert. Die „Anzugsordnung“ soll geändert werden – ein bisschen.

Neues von der Hipsterfront: die Bundeswehr hat neuerdings Interesse an subversiven Urbanisten. Bild: dpa

BERLIn afp | Die Bundeswehr will die strengen Auswahlkriterien für ihr Wachbataillon lockern, das bei militärischen Zeremonien aufmarschiert. In die Reihen der hochgewachsenen Vorzeigetruppe könnten künftig möglicherweise auch kleinere Soldaten und solche mit Brille und Bart aufgenommen werden, hieß es am Donnerstag im Verteidigungsministerium in Berlin. An entsprechenden Änderungen der Tauglichkeitskriterien und der „Anzugsordnung“ werde derzeit gearbeitet. Das Ministerium bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung.

Das Wachbataillon tritt zum Beispiel beim Empfang von Staatsgästen und beim Großen Zapfenstreich an. Die Bundeswehr legt dabei großen Wert auf das einheitliche Aussehen der Truppe, weswegen bislang eine Körpergröße zwischen 1,78 und 1,95 Metern sowie ein Verzicht auf Brillen und Bärte vorgeschrieben war.

Nun wird überlegt, zum Beispiel dezente randlose Brillen zuzulassen - „aber keine poppigen Brillen“, wie es im Verteidigungsministerium hieß. Auch Vorgaben für die Körpergröße könnten geändert werden, hieß es weiter.

Die angedachten Änderungen bei Tauglichkeitskriterien und Anzugsordnung sollten nicht nur das Wachbataillon betreffen, sondern alle Bereiche der Bundeswehr. Hintergrund der Überlegungen ist offenbar der Wegfall der Wehrpflicht, der bei der Bundeswehr zu einer gewissen Verknappung beim Nachwuchs geführt hat.

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