FDP Finanzen: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Die Friedrich-Naumann-Stiftung ist eng mit der FDP verzahnt, politisch und finanziell. Seit Jahren vergibt sie Aufträge an die Universum-Gruppe. Diese betreut etwa die Homepage der Stiftung und das Projekt „virtuelle Akademie".

Im Jahr 2012 schrieb die Stiftung einen Auftrag in Höhe von vier Millionen Euro für IT-Dienstleistungen aus. Die Universum Kommunikation und Medien AG erhierlt einen Teil davon. Außerdem dient die Universum-Gruppe als Verlag, Herstellungsleitung und Redaktion für die „Liberal Vierteljahreshefte" der Stiftung und verlegt deren Bücher.

Büros der Stiftung befinden sich in den Reinhardtstraßenhöfen in Berlin, unter einem Dach mit der FDP-Bundespartei, den Firmen der Universum-Gruppe, Eschweiler & Partner, der Stiftung Jugend und Bildung e.V. und ProLogo.

Auch die Verbindungen zwischen der Friedrich-Naumann-Stiftung und Walter Eschweiler sind eng: Wie Eschweiler ist das geschäftsführende Vorstandsmitglied der Stiftung, Rolf Berndt, Mitglied in der Interessengemeinschaft Liberalismus (IGL). Beim Hauptsitz der Stiftung, dem Truman Haus in Potsdam, bleibt Geld im Umfeld jener Interessengemeinschaft. Auf dem Portal von Eschweiler & Partner heißt es:

„Eschweiler & Partner GmbH (hat) die Suche und den Erwerb des neuen Standortes und Geschäftsstelle der Friedrich-Naumann-Stiftung in Berlin und Umgebung gesteuert. Für den Neu- und den Umbau der neuen Geschäftsstelle in der Truman-Villa in Potsdam-Babelsberg war Eschweiler & Partner GmbH dann ebenfalls verantwortlich."

Vollmacht für Rechtsgeschäfte

Eschweilers Partner in seinem Unternehmen, Christian Graf Dohna, erhielt außerdem Anfang des Jahres 2001 einen Auftrag für die Rechtsberatung der Stiftung, samt einer Vollmacht, um „Rechtsgeschäfte jeglicher Art vorzunehmen, Erklärungen für die Friedrich Naumann Stiftung abzugeben, Akteneinsicht in Verfahren und bei Behörden zu verlangen, Zustellungen und sonstige Mitteilungen entgegenzunehmen, Urkunden, Geld, Wertsachen in Empfang zu nehmen, Ansprüche gegenüber Dritten geltend zu machen und Rechtsmittel einzulegen oder zurückzunehmen."

Rolf Berndt, 67, war von 1973 bis 1978 persönlicher Referent von Otto Graf Lambsdorff und Hans Friderichs, die in Zusammenhang mit verdeckten Parteispenden des Flick-Konzerns wegen Steuerbetrugs verurteilt wurden. Als Berndt zur IGL stieß, war er noch Bundesgeschäftsführer der FDP, und zwar von 1983 bis 1995. Danach kam er zur Stiftung.

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