KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER DIE FDP
: Die letzte Hoffnung

Was für eine konfliktträchtige Dreierkiste: Katja Suding ist die letzte Hoffnung der Hamburger FDP. Und der Joker der Hamburger SPD. Und die ärgste Gegenspielerin der Hamburger Grünen. Das kann wirklich kurzweilig werden in den zwei Jahren bis zur nächsten Bürgerschaftswahl.

Für die Blau-Gelben im Stadtstaat, traditionell in zwei persönlich verfeindete Lager gespalten, personifiziert die Fraktionsvorsitzende die Chancen auf den Wiedereinzug in die Bürgerschaft. Suding führte die Partei 2011 nach sieben Jahren außerparlamentarischer Opposition wieder ins Rathaus, nun soll sie es erneut richten. Und das wird schon schwer genug werden.

Denn die Ausgangsbasis von derzeit zwei bis drei Prozent hat nicht nur bundespolitische Ursachen. Auch die Arbeit der Bürgerschaftsfraktion und ihrer Vorsitzenden überzeugt die eigene Klientel offenbar nicht. Da muss Suding nachbessern – im sozialliberalen Sinne.

Sie sieht sich schon als Zweite Bürgermeisterin an der Seite von Olaf Scholz, wenn die SPD 2015 die absolute Mehrheit einbüßen sollte. Dafür müsste die FDP billiger zu haben sein als die Grünen. Das sollte machbar sein.

Für die SPD wäre der Wiedereinzug der Suding-FDP ins Rathaus mithin ein willkommenes Disziplinierungsmittel gegen die Grünen. Für die wäre das ein einziges großes Ärgernis.