: Chemnitzer Antidiskriminierungsagenda
Chemnitzer Schülerinnen und Schüler engagieren sich in dem Projekt „Chemnitz ohne Rassismus – Chemnitz mit Courage“, um Maßnahmen gegen alle Formen der Diskriminierung in der Stadt Chemnitz zu entwickeln. Wir wollen dazu beitragen, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, das von einem Engagement jeder und jedes Einzelnen füreinander geprägt ist.
Trotz bestehender Antidiskriminierungsrichtlinien für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind diese bis heute in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht auf nationaler Ebene umgesetzt. In der Bevölkerung existiert kein ausreichendes Bewusstsein bezüglich Diskriminierung und Antidiskriminierung. Rechtsextreme Kräfte nutzen dies für ihre politischen Ziele aus.
Wir fordern die Bundesregierung, die Regierungen der Länder und der Kommunen deshalb auf, die Grundsätze der Antidiskriminierungsagenda durchzusetzen. Es muss zu einem Anliegen des Staates werden, ein Umdenken und eine Veränderung in der Wahrnehmung und in den Handlungsweisen der Bevölkerung und auf institutioneller Ebene im Sinne der Antidiskriminierung spezifischer gesellschaftlicher Gruppen zu gewährleisten.
Wir fordern deshalb in Chemnitz eine strikte Wendung gegen jegliche Form der Diskriminierung, insbesondere aufgrund der ethnischen Herkunft, der sexuellen Identität, der Religion und Weltanschauung, der Behinderung und des Alters von Menschen.
Wir fordern die Einrichtung eines Jugendparlaments in der Stadt Chemnitz, damit wir an der aktiven Umsetzung der Antidiskriminierungsrichtlinien mitwirken können und die Partizipation von Jugendlichen und Kindern in der Politik gewährleistet wird.
Zur Umsetzung der Forderungen soll das Jugendparlament der Stadt Chemnitz vor allem unter den Jugendlichen und Kindern Aufklärungsarbeit in Form jugendgerechter Veranstaltungen leisten und Informationsmaterialien herausgeben. Wir fordern darüber hinaus die Stadt Chemnitz dazu auf, selbst zu einer aktiven Umsetzung der Antidiskriminierungsagenda beizutragen. Dabei muss eine effektivere Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Kommune, den Vereinen und Interessenvertretungen von Gruppen und Organisationen, die sich mit dem Thema der Antidiskriminierung auseinander setzen, entwickelt werden.
Wir fordern die in Chemnitz ansässigen Arbeitgeber sowie die Stadt Chemnitz, als Arbeitgeber der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, dazu auf, uns bei dem Anliegen gegen jede Form der Diskriminierung vorzugehen, zu unterstützten.