Juwelier Tiffany: Millionen für keine Swatch-Uhr
Tiffany und Swatch wollten gemeinsam Uhren herausbringen. Die Zusammenarbeit scheiterte. Dafür muss der Juwelier dem Uhrenhersteller 328 Millionen Euro zahlen.
ZÜRICH/NEW YORK rtr | Der Juwelier Tiffany muss dem Schweizer Uhrenhersteller Swatch nach einer geplatzten Allianz beider Unternehmen 402 Millionen Franken (328 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. Swatch teilte am Sonntagabend mit, das niederländische Schiedsgericht NAI habe in letzter Instanz entsprechend geurteilt. Tiffany zeigte sich „geschockt und tief enttäuscht“ von dem Spruch und gab eine Gewinnwarnung aus. Der US-Konzern werde nun 295 bis 305 Millionen Dollar zurückstellen müssen und kappe daher seine Jahresprognose für den Gewinn je Aktie um 2,30 bis 2,35 Dollar. Bisher hatte Tiffany 3,65 bis 3,75 Dollar Gewinn je Aktie in Aussicht gestellt.
Swatch und Tiffany hatten 2008 eine Vereinbarung zur Entwicklung von Uhren unter der Marke Tiffany geschlossen. Der weltgrößte Uhrenhersteller brach die Zusammenarbeit aber 2011 ab und beschuldigte Tiffany, die Entwicklung des Projekts verzögert beziehungsweise blockiert zu haben. Zudem verklagte Swatch Tiffany. Swatch zufolge wurde eine Gegenklage Tiffanys abgewiesen.
Tiffany erklärte am Sonntagabend, der Konzern werde nun prüfen, welche rechtlichen Möglichkeiten er in der Sache noch habe. Die kurz- oder langfristigen Geschäftspläne seien durch das Urteil aber nicht betroffen.
Leser*innenkommentare
MOVED
Gast
Wao, so mal locker 320 Millionen Schadenersatz zahlen! Ich wette die Manager, die das verbockt haben werden bleiben und die Hälfte der Belegschaft wird demnächst entlasse, um die Share holder zufrieden zu stellen bzw. um den Verlust auszugleichen. Dann wird gefeiert und die Managergehälter werden verdoppelt. Willkommen in der Realität.