US-Unternehmen für Netzneutralität: Protest gegen Zwei-Klassen-Netz

Rund 150 Online-Unternehmen in den USA wollen keine bezahlte Überholspur im Netz. Hinter dem Protest stecken auch ökonomische Interessen.

Wer zahlt, surft schneller. Entsprechende Pläne gibt es bei der FCC schon. Bild: dpa

WASHINGTON dpa | Angeführt von Netz-Giganten wie Google, Facebook, Microsoft oder Amazon haben mehr als 150 amerikanische Online-Unternehmen von der US-Regierung gleiche Bedingungen für alle im Internet gefordert. Die Telekommunikationsbehörde FCC müsse die Regeln zur sogenannten Netzneutralität konsequent umsetzen, forderten sie in einem offenen Brief. Sie plant aktuell, in Abkehr von der bisherigen Linie bezahlte Überholspuren im Netz zuzulassen.

Die FCC (Federal Communications Commission) solle Nutzer und Internet-Unternehmen in Festnetz und Mobilfunk gegen Sperren, Diskriminierung oder Bevorzugung gegen Geld schützen, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Text.

Das Prinzip der Netzneutralität besagt, dass alle Daten im Netz grundsätzlich gleich behandelt werden müssen. Vor allem die Telekom-Unternehmen fordern Ausnahmen, um zum Beispiel medizinischen oder TV-Diensten eine eigene Spur anbieten zu können. Die FCC betont zwar, dass ihre Pläne keine Diskriminierung einzelner Inhalte bedeuten würden. Allerdings hatte sie sich bisher für eine konsequentere Umsetzung der Netzneutralität eingesetzt. Online-Unternehmen wie Google, Facebook oder Netflix befürchten, von den Internet-Providern für eine erstklassige Netzanbindung ihrer Video-Streams oder Cloud-Angebote zusätzlich zur Kasse gebeten zu werden.

Ein Mitglied der fünfköpfigen Kommission, Jessica Rosenworcel, sprach sich am Mittwoch dafür aus, eine Entscheidung über die neuen Regeln angesichts der öffentlichen Reaktion aufzuschieben, wie die New York Times berichtete.

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