Erste deutsche Regenwurm-Inventur: Von bräunlich bis smaragdgrün

Wie viele Regenwurmarten leben in Deutschland? Und wo gibt es die meisten? Um das herauszufinden, hat sich ein Görlitzer Forschungsteam durchs Erdreich gewühlt.

Den gibt es fast überall: Lumbricus terrestris. Bild: dpa

GÖRLITZ dpa | Volkszählung unter der Erde: Biologen haben erstmals sämtliche Regenwurmarten in Deutschland aufgelistet. „Es gibt 46 Arten von Regenwürmern bei uns“, erklärte Studienleiterin Ricarda Lehmitz vom Görlitzer Senckenberg Museum für Naturkunde am Donnerstag.

Lediglich einer komme ausschließlich in Deutschland vor: Der badische Riesenregenwurm (Lumbricus badensis), der bis zu 60 Zentimeter lang werden kann. Der Wurm habe sich im südlichen Schwarzwald eine ökologische Nische geschaffen. „Wir nehmen an, dass sich andere Regenwürmer in den relativ sauren Böden nicht wohlfühlen“, sagte Lehmitz.

Laut Senckenberg Museum nimmt die Artenvielfalt von Norden nach Süden zu. So gebe es in Deutschland 14 Arten, die nur in den südlichen Bundesländern vorkommen. Nahezu überall ist dagegen der Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris) mit seiner bräunlichen Färbung anzutreffen. Auch auf einen hellgrünen Wurm stießen die Wissenschaftler in den Alpen – den Apporectodea smaragdina. Für die Studie wurden 16.000 Datensätze ausgewertet.

Die Biologen schließen auch nach ihrer Auflistung nicht aus, dass sich in Deutschland noch weitere Arten finden lassen. „Besonders im Alpenraum und in speziellen Lebensräumen wie an Flussufern gibt es noch Nachholbedarf bei der Regenwurm-Inventur“, erklärte Lehmitz. Nach der Bestandsaufnahme planen die Wissenschaftler demnächst, gefährdete Würmer in einer Roten Liste zu veröffentlichen.

Regenwürmer fressen sich durch die Erde, lockern sie auf und tragen damit zur Bodenqualität bei. Unter einem Quadratmeter Wiese können zwischen 100 und 400 Regenwürmer leben.

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