Prozess Organspende-Skandal: Transplantationsarzt freigesprochen

Ein Arzt soll Daten manipuliert haben, damit seine Patienten bei der Vergabe von Spenderlebern bevorzugt wurden. Das Landgericht sah die Vorwürfe als nicht erwiesen an.

Hat aus Sicht des Gerichts keine Straftat begangen: der angeklagte Arzt Aiman O. (Mitte) mit seinen Anwälten. Bild: dpa

GÖTTINGEN dpa | Im Prozess um den Organspende-Skandal an der Uniklinik Göttingen ist der angeklagte Arzt am Mittwoch freigesprochen worden. Das Landgericht Göttingen sah die Vorwürfe gegen den früheren Leiter der Transplantationsmedizin als nicht erwiesen an.

Die Staatsanwaltschaft hatte den 47-Jährigen angeklagt, weil er medizinische Daten manipuliert haben sollte, damit seine Patienten bei der Vergabe von Spenderlebern bevorzugt wurden.

Die Anklage hatte dem Mediziner unter anderem versuchten Totschlag in elf Fällen vorgeworfen, weil dadurch andere schwer kranke Patienten auf der Warteliste nach hinten gerutscht und möglicherweise gestorben sein könnten.

Dagegen sagte Richter Ralf Günther in seiner Urteilsbegründung, die Verstöße des Angeklagten seien zum Tatzeitpunkt nicht strafbar gewesen. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft für den Mediziner gefordert, die Verteidigung hatte dagegen auf Freispruch plädiert. Die Staatsanwaltschaft kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an. Das sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Mittwoch in Göttingen.

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