Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Bei all dem vielen bunten Leben, das um einen herum passiert, konnte man fast schon vergessen, dass der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber vor ein paar Jahren mal verlangt hatte, Bücher von Janosch aus den Kinderzimmern zu verbannen, weil der alte Schlesier und bekennende orthodoxe Atheist mal wieder durch extrem kirchenkritische, spitzfedrige Bilder aufgefallen war. Dass muss man sich mal vorstellen: Janosch auf der schwarzen Liste! Was wäre denn dann aus dem Tigerentenclub geworden, was aus Panama, was aus Popov, der auf Bäume fliegen kann? Wo moderne deutsche Kinderliteratur dem „Grüffelo“ doch eh seit ein paar Jahren nichts mehr entgegensetzen kann und Hervorstechendes wie „Gute Nacht, Gorilla“ von Peggy Rathmann oder „Waas!“ von Kate Lum konstant aus anderen Ländern stammt. Und Pixi-Bücher, früher ein Garant für schnellen Lesespaß, längst in die eklige Kooperationsecke (mit der Bahn, mit den Stromanbietern etc.) abgerutscht sind und darum nur noch holprig von Kindern, die mit dem ICE fahren oder Strom sparen, erzählen. Darum wird es Zeit, sich mal wieder eine Janosch-Adaption anzugucken: Seit Dezember spielt das Atze Musiktheater (Luxemburger Straße 20) „Oh, wie schön ist Panama“, am Sonntag zum Beispiel um 15 Uhr, in der folgenden Woche immer um 10 Uhr. Regisseur Jens Neumann treibt das Stück bis hin zu einer „Ode an das Glück“. Ab 5 Jahren kann man folgen, Karten gibt es ab 4 Euro.

Am Mittwoch zwischen 15.30 und 17 Uhr kann man auf der Eisbahn Lankwitz (Leonorenstraße 37) zu Charthits rhythmisch aufs Eis knallen: Bei der „Kinderdisco“ werden die Songs endlich in dem Zusammenhang gespielt, in den sie gehören! Oder benimmt sich Rihanna vielleicht erwachsen? Wem das zu albern ist, der sollte einfach cool aus dem Eiscasino zuschauen.

www.atzeberlin.de, www.eisbahn-lankwitz.de