… steht ein Betrüger im Mittelpunkt

Er war ein Betrüger. Einer, wie der Hauptmann von Köpenick. Vielleicht ähnelte er auch Thomas Manns Hochstapler Felix Krull. Tatsache ist jedenfalls, dass Luer Meyer sie alle an der Nase herumführte: Pastoren, Handwerker, Kaufleute – keiner blieb ungeschoren, keiner konnte konkurrieren mit Meyer, der von Hamburg bis Bremen, von Oldenburg bis Hannover zog. Im Gefängnis hat er zwischendurch natürlich auch gesessen. In Vechta zum Beispiel – und der dortige reformorientierte Gefängnisleiter ermutigte Meyer, seine Memoiren zu schreiben. „Die Autobiografie des Betrügers Luer Meyer 1833–1855“ heißt das 2010 von der Hamburger Historikerin Heike Talkenberger herausgegebene Buch. Sie hat sich intensiv mit der Kriminalitätsgeschichte des 19. Jahrhunderts befasst und wird heute um 19.30 Uhr im Landesarchiv Schleswig-Holstein im Schleswiger Prinzenpalais über Luer Meyer sprechen.