das wichtigste : Eishalle stürzt ein
Nach starkem Neuschnee bricht Dach einer Eisporthalle ein. Mindestens ein Toter, mehrere Verletzte
BAD REICHENHALL afp ■ Beim Einsturz einer zugeschneiten Eissporthalle im bayerischen Bad Reichenhall sind am Montag möglicherweise zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt befanden sich etwa 50 Menschen zum Zeitpunkt des Unglücks in der Halle: Laut Polizei wurde zunächst ein Toter aus den Trümmern geborgen, bei einem Schwerstverletzten wurden Wiederbelebungsversuche unternommen. Zehn Menschen konnten verletzt geborgen werden. Das Dach war nach anhaltenden Schneefällen eingestürzt. Die Bergungsarbeiten waren schwierig, weil die Konstruktion zunächst mit Spezialkränen angehoben werden sollte.
„Wir rechnen mit dem Schlimmsten“, sagte ein Sprecher der Polizei in Traunstein zu den Folgen des Halleneinsturzes. Die Spezialkräne wurden aus dem Umland von Bad Reichenhall angefordert, unter anderem auch aus Salzburg. Wegen der schweren Schneefälle in der Region könne die Anfahrt der Kräne aber einige Zeit dauern, hieß es. In den bayerischen Alpen hatte es heftig geschneit, teilweise lag der Schnee über einen Meter hoch. Die genaue Ursache des Unglücks blieb zunächst unklar. Die Statik von Dächern wird nach der DIN-Norm über Belastungsannahmen berechnet. Die so genannten Vorschriften für Schneelastzonen richten sich nach Angaben von Experten nach Breitengrad und Höhe des Ortes über dem Meeresspiegel. Je höher ein Ort liegt, desto mehr Schneelast muss das Dach aushalten. In die Vorgaben sind Sicherheitspuffer eingerechnet. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat sich in einer ersten Reaktion betroffen über den Dacheinsturz gezeigt.