: „Quelle des Profits“
Stadtsoziologe Andrej Holm fordert mehr staatliche Kontrolle für den Wohnungsmarkt
■ 42, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Humboldt-Uni Berlin mit Schwerpunkt Gentrifizierung und Wohnungspolitik.
taz: Herr Holm, was halten Sie von der SPD-Wohnungspolitik?
Andrej Holm: Ich begrüße, dass sie wieder einen hohen Stellenwert hat. Auf starke soziale Proteste reagierte die Politik und machte die Wohnungsnot zu einem gesellschaftlich relevanten Thema. Doch sinnvolle Lösungen gibt es wenig.
Sie wohnen in Berlin, auch dort regiert die SPD.
Hamburg hat schon Programme, die in Berlin noch diskutiert werden. Überall ist aber der Mangel an Wohnungen die Quelle des Profits.
Was tun?
In Bestand statt Neubau investieren. Genossenschaften und öffentlichen Wohnbau mehr fördern und den Grundstückshandel enorm einschränken.
Also starkes staatliches Eingreifen in den Wohnungsmarkt?
Die drei Instrumente der Politik sind Geld, Recht oder Eigentum. Nur damit kann sie handeln. Hier wäre das Recht, beispielsweise mit einem Gesetz, das einen Genehmigungszwang beim Verkauf von Eigentumswohnungen vorsieht. INTERVIEW: JMK
Diskussion „Bezahlbares Wohnen durch Neubau?“: 19 Uhr, Planet Pauli, Spielbudenplatz