: „Die Musik ist zugänglich“
Klassische und moderne Werke aus Russland
■ wurde mit 17 in St. Petersburg am Rimskij-Korsakow-Konservatorium aufgenommen und lebt in Hamburg Foto: privat
taz: Herr Anochin, was ist das für eine Veranstaltungsreihe, bei der Sie und Matthias Veit zu Gast sind?
Vladimir Anochin: Belaieff war ein millionenschwerer Kaufmann in St. Petersburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Er unterstützte Komponisten.
Er war also Mäzen?
Im großen Stil. Das war immer so bei uns in Russland, groß angelegt, die Schose. Er hat vielen Komponisten buchstäblich das Überleben gesichert. Und er hat einen Musiknotenverlag gegründet. Den hat er pfiffig in Leipzig angesiedelt, so überlebte er die russische Revolution und bringt heute noch hochwertige, renommierte Musik heraus. Im Rahmen der Reihe wird Musik gespielt, die zum Verlag Bezug hat.
Ein Paar Worte zum Programm?
Wir spielen heute Abend Strawinsky, Silvestrov, Suslin und Prokofjew, das ist eine Gegenüberstellung von klassischer und zeitgenössischer Musik. Das Problem mit dem Wort zeitgenössisch ist, dass Leute das Wort lesen und dann schon gar nicht mehr weiterlesen, weil sie denken „das ist nichts für mich“. Aber diese Musik ist zugänglich. Man kann sie Kindern vorspielen.
Sie spielen Geige, Matthias Veit Klavier. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Die Welt der Musiker ist klein. Jeder kennt jeden. Weshalb Matthias und ich aber so gut zusammenspielen, liegt an der Art wie er Klavier spielt. Er hat Gesang studiert und jetzt spielt er Klavier als würde er mit dem Klavier singen. INTERVIEW: RCS
Alfred Schnittke Akademie Hamburg, Max-Brauer-Allee 24, 20 Uhr