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Archiv-Artikel

Einblick (473)

Kerstin Honeit, Künstlerin

Zur Person

■ Kerstin Honeit, 1977 in Berlin geboren, lebend und arbeitend, studierte Bildhauerei und Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. 2011 absolvierte sie das Postgraduiertenprogramm Goldrausch für Künstlerinnen. 2013 erhielt Kerstin Honeit ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats für Filmemacherinnen. Kerstin Honeit verfolgt mit ihren Arbeiten immer auch ein „Doing Gender“, das durch das „Saying (Gender)“ zugleich unterstützt wie konterkariert wird. In den letzten Jahren war sie u. a. in Ausstellungen im CCNY NYC, in der Gallery 400 Chicago, der SIA Gallery Sheffield und in der Clarke Gallery, Birmingham.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder aufgeregt? Kerstin Honeit: Gleich um die Ecke von cubus-m, im ehemaligen Tagesspiegel-Gebäude auf der Potse, läuft noch bis zum nächsten Sonntag die sehenswerte Ausstellung „Between the Lines“. Initiiert von der Kunsthochschule Braunschweig gibt es dort spannende, vorwiegend als Video präsentierte Arbeiten zu sehen, u. a. von Ming Wong und Yael Bartana, die auf sehr unterschiedliche Weise Zustände im Zusammenhang mit Interkulturalität untersuchen. Ich werde versuchen, noch mal vorbei zuschauen, denn es muss etwas Zeit mitgebracht werden, um alles zu sehen. Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen? Habe weder einen neuen Klub aufgetan, noch war ich in letzter Zeit auf einem Konzert. Vor zwei Wochen sah ich aber in dem neuen Performance Space „OneShot“ der Mikrokosmischen Raumforschung in der Blücherstraße ein öffentliches Tryout von Damien Rebgetz, dessen Performances auch irgendwie Konzerte sind. In seiner neuesten Arbeit, die gerade im Entstehen ist, kann man einem Raum voll mit rotierenden Ventilatoren lauschen und dazu Damiens wunderschöner Stimme. Ein Genuss. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich durch den Alltag? Ich habe mit großem Interesse das Kim-Gordon-Interview von Fiona McGovern in der Frühlingsausgabe der Mono.Kultur gelesen. Nach fast 20 Jahren habe ich wieder meine Sonic-Youth-CD rausgekramt und mich Musik hörend durch das zine-artig layoutete Heft gearbeitet und festgestellt, dass ich immer noch Kim-Gordon-Fan bin. Ich hatte es nur zwischenzeitlich vergessen. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude? Auf einer Parkbank sitzen, an einem belebten Platz, gerne auch mit guten Freunden, um das Berliner Leben zu bewundern.