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Archiv-Artikel

Denkt mal über Kohle nach!

Brandenburg und die Braunkohle

VON SEBASTIAN PUSCHNER

Eine Zugfahrt von Berlin nach Cottbus dauert kaum anderthalb Stunden. Trotzdem werden heute in der brandenburgischen Stadt wieder einmal vor allem Menschen aus der Region auf die Straße gehen, wenn ein Landesgremium über die Zukunft der Braunkohle debattiert. Doch es geht in Cottbus nicht nur um die Zukunft der Kohle, sondern um die der Energiewende. Deshalb könnten die Klimaschutzbewegten vor Ort ruhig viel mehr Unterstützung aus Berlin brauchen.

Denn während in Brandenburg vor allem Energie erzeugt wird bzw. deren fossile Träger abgebaut werden, ist Berlin in erster Linie für ihren Verbrauch zuständig. Kaum ein Strom und Wärme konsumierender Städter macht sich viele Gedanken darüber, dass ganz in seiner Nähe Hunderte Menschen ihr Grundstück, ihr Haus, ihre Wohnung verlieren, um Platz für Vattenfalls Bagger zu schaffen, die wiederum für den anhaltenden Abbau eines echten Klimakillers und Profite in der Kasse des Konzerns sorgen.

Den Verbrauch senken

Dabei müsste gerade eine Millionenstadt wie Berlin viel intensiver darüber nachdenken, wie sie ihren Energiebedarf bedeutend senken kann, um die Kohle noch weniger nötig zu machen, als sie nach Meinung vieler Wissenschaftler ohnehin schon bald sein wird beziehungsweise heute schon ist. Diesem Nachdenken würde eine Auseinandersetzung mit den Umständen und Folgen der Kohlegewinnung im Umland einen enormen Schub versetzen.

Der Berliner Energietisch hat sich kürzlich an einer kleinen Kampagne mit Lausitzer Kohlegegnern versucht – es ist ein Pflänzchen, das ruhig noch weiterwachsen darf.