■ Sonntag, 14 Uhr, Huckelriede

Abstempeln?!

Manchmal genügt es, um eine Ecke zu biegen, an der man sonst routiniert vorbeihastet – und der eigene Stadtteil wirkt auf einmal fremd. Und schon gar erkennen wir die Stadt, in der wir wohnen, kaum wieder, wenn wir uns bloß ein wenig seit- oder – in diesem Fall südwarts – bewegen, genauer: nach Huckelriede. Nicht gerade Touristenprogramm, aber deswegen noch lange nicht langweilig. Das wollen zumindest die Stadtteilspaziergänge zeigen, die unter dem Titel „Huckelriede abstempeln?!“ an sechs Sonntagen durch den Stadtteil führen. Ausgangspunkt ist der Spielplatz am Huckelrieder Park, die Teilnahme ist kostenlos.

■ Mittwoch, 19 Uhr, Theater am Leibnizplatz

Parzival

Die Frage, ob der Versroman „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach aus dem 13. Jahrhundert uns auch heute noch etwas zu sagen hat, haben Schüler und Schülerinnen der Oberschule am Leibnizplatz für sich beantwortet: ganz sicherlich. Und führen den alten Stoff in Zusammenarbeit mit Teilen des Ensembles der benachbarten Shakespeare Company (im Bild: Erik Roßbander) neu auf. In gewisser Weise lässt sich das auch als Beitrag zum Wagner-Rummel lesen, dessen „Parsifal“ ebenfalls auf Eschenbachs Werk beruht. Heute würde man die Geschichte von Parzival wohl als „Coming of Age“-Geschichte bezeichnen, ein wenig früher hätten wir vielleicht Entwicklungsroman dazu gesagt. Nur dass im Mittelalter am Ende der Geschichte ein echter Ritter steht – in Parzivals Fall gar gleich als veritable Erlösergestalt. Aber bis dahin muss der gute Mann natürlich einiges durchmachen und scheitert dabei mehr als einmal nicht zuletzt auch an gesellschaftlichen Normen. Was ihn als Identifikationsfigur dann doch wieder einigermaßen glaubwürdig macht. Foto: Marianne Menke

■ Samstag, 18–1 Uhr, in 20 Bremer Museen

Lange Nacht der Museen

Eine Nacht im Museum – ein alter Traum. Und auch wenn sich kleine Jungs und Mädchen das vielleicht etwas anders vorstellen als bei der „Langen Nacht der Museen“ und zudem die lange Nacht in der Regel kaum länger als Mitternacht dauert, hat die jährliche Veranstaltung doch ihren Reiz. Vielleicht nicht zuletzt, weil die teilnehmenden Museen sich dann animiert fühlen, mehr zu bieten als sonst. Am heutigen Samstag ist es wieder so weit. 21 Einrichtungen sind dabei, darunter neben den Klassikern auch das Wuseum und das Straßenbahn-Museum. Das Motto dieses Jahr heißt „Meisterwerk“, auf dem Programm stehen Führungen, Konzerte, Theater, Lesungen und mancherorts auch kulinarische Attraktionen, wie in der Bremer Kunsthalle, die ihrem Gast Wols eine Torte spendiert (siehe Foto) und ihren Besuchern zur Langen Nacht der Museen kulinarische Meisterwerke von Bastian Gené kredenzt. Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr einen Shuttle Service, der die Museen miteinander verbindet. Sogar ein Schiff-Shuttle ist dabei.

■ Donnerstag, Zentralbibliothek

Buchpremiere

50.000 Kilometer legte Oliver Lück mit seiner Hündin Locker im VW-Bus zurück, kaum ein Winkel Europas, den er nicht besucht hat: „26 Länder, 26 Menschen“, wie der Untertitel seines neuen Buchs „Neues vom Nachbarn“ verkündet. Aber nur 26 Menschen? Doch, doch, aber eben nicht irgendwelche. 20 Monate dauerte die Reise, auf der er besondere Menschen und ihre ungewöhnlichen Geschichten suchte, wobei er sogar auf den „Weltfußballer“ Lionel Messi traf. Im Rahmen der Europawoche Bremen stellt der Journalist und Fotograf „Neues vom Nachbarn – 26 Länder, 26 Menschen“ in der Zentralbibliothek vor. Der Eintritt ist frei.