: Kirche kritisiert Ressort
ErzieherInnen-Ausbildung wird schlechter, warnt evangelische Kirche
Bremen epd ■ Der Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder hat die Pläne des Sozialressorts zur Reform der Erzieherinnen-Ausbildung im Land Bremen kritisiert. Die Kirche bemängelt, dass das abschließende Anerkennungsjahr in dieser Form abgeschafft und das Berufspraktikum nicht wie bisher bezahlt werden soll. Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) möchte die Anerkennungszeit, bisher das dritte Ausbildungsjahr, durch Praxisblöcke ersetzen (taz berichtete).
Da die Erzieherinnen nach ihrer Ausbildung Gruppen in Kindergärten leiteten, reiche die mit diesem Modell verbundene praktische Erfahrung nicht aus, kritisiert der Landesverband. Bisher sind in Bremen 16 Wochen Praktikum plus Anerkennungsjahr Standard. Das Volumen soll auf drei Blöcke mit zusammen 40 Wochen reduziert werden. Dadurch wachse der schulische Theorieanteil in der Ausbildung zu Lasten der Praxis, warnt die Kirche.
Ähnlich argumentierten in der vergangenen Woche bereits die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und die Grünen. Der Jugendhilfeausschuss lehnte die Pläne des Sozialressorts ab, hat aber nur beratende Funktion. Der Senat hat nach Angaben von Sozialstaatsrat Arnold Knigge (SPD) bereits beschlossen, das Anerkennungsjahr zu streichen. Wie das umgesetzt werde, sei aber noch offen, hieß es.