: Qualitätssuche in der rheinischen Tiefebene
Der 1. FC Köln sorgt auch mit Neu-Trainer Hanspeter Latour für wenig Freude bei den Anhängern. Wahrscheinlich liegt es an der Mannschaft: Nach dem 2:4 In Mainz gehen die Verantwortlichen mal wieder auf Spielersuche
KÖLN taz ■ Hoffentlich haben die Verantwortlichen des 1. FC Köln in der Winterpause alles sauber durchgerechnet: Trainerwechsel, neue Spieler und ein Vertragsangebot für Lukas Podolski. Alles für die erste Liga, auf Dauer natürlich – etwas anderes lässt das rheinische Gemüt nicht zu. Umso heftiger dürften die Chöre der Fans nach der 2:4-Niederlage beim FSV Mainz 05 nachwirken. Der Slogan „Wir haben die Schnauze voll“ ist in der Liga nichts Neues. Der Zeitpunkt ist allerdings alarmierend. Schon nach dem ersten Spieltag der Bundesliga-Rückrunde glauben am Rhein nur noch die wenigsten an ein Happy-End.
„Wir haben nicht die Qualität, oben mitzuspielen. Wir werden aber alles versuchen, uns die Qualität zu erarbeiten, um da unten raus zu kommen“, sagte der Schweizer Hanspeter Latour nach seinem ersten Spiel als FC-Trainer. Trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung durch Lukas Podolski (32./Foulelfmeter) und Matthias Scherz (49.) war die Niederlage hochverdient und hätte noch höher ausfallen können. „Wir hatten extreme Schwierigkeiten in der Abwehr. Die letzten beiden Gegentreffer wären zu vermeiden gewesen. Da hat man Präsenz zu zeigen“, so Latour. „Wenn ich mich als Torwart so oft auszeichnen kann, spricht das nicht gerade für unsere Defensive“, fand auch Keeper Stefan Wessels wenig Lob. Das 13. sieglose Spiel in Folge bei gleichzeitig erzielten drei Punkten lässt den 1. FC Köln weiter Richtung zweite Liga taumeln. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Mit Boris Zivkovic und Marco Streller standen gleich zwei Neue im Team der Kölner – ohne Wirkung. Die Neuzugänge vom VfB Stuttgart reihten sich eindrucksvoll in die Leistungen der vergangenen Wochen ein. Vor allem Manndecker Zivkovic zeigte noch nicht, dass er die Abwehr des FC wird verstärken können. Am kommenden Wochenende dürfen beide wohl gegen ihren ehemaligen Klub auflaufen. Für den FC ist es wahrscheinlich wieder eines der unvermeidlichen Endspiele im Abstiegskampf. Immerhin: Trainer, Spieler und Fans können auf weiteres Personal hoffen. Neu-Manager Michael Meier hat mal wieder Neuverpflichtungen in Aussicht gestellt. Morgen um Mitternacht endet die Transferfrist. Aber wahrscheinlich ist es dann eh schon zu spät. HOLGER PAULER