„Sie kommen freiwillig“

Tag der offenen Tür Der Verein Frauen in Arbeit und Wirtschaft stellt seine Arbeit vor

■ 56, ist Sozialpädagogin und systemische Beraterin und berät beim Verein Frauen in Arbeit und Wirtschaft zur beruflichen Orientierung und Weiterbildung.

taz: Frau Klinz, welche Frauen kommen zu Ihnen?

Andrea Klinz: Wir beraten alle Bremer Frauen mit beruflichen Anliegen. Das sind Frauen, die um-, ein- oder aufsteigen wollen oder Frauen, die sich selbstständig machen wollen. Die Mehrheit sind aber Erwerbslose und Arbeitssuchende, darunter viele Alleinerziehende, Frauen, die nach einer Familienphase wieder einsteigen wollen.

Sind für die nicht Jobcenter und die Arbeitsagentur zuständig?

Wir kooperieren mit beiden. Bei uns können sie eine individuelle und vor allem unabhängige Beratung bekommen.

Das heißt, Sie wollen sie nicht so schnell wie möglich wieder im Job sehen, egal ob der zu ihnen passt.

Auch wir wollen, dass eine Frau ein existenzsicherndes Einkommen findet. Aber im Unterschied zum Jobcenter kommen die Frauen freiwillig zu uns, sind nicht finanziell von uns abhängig und können sich dann auch trauen, darüber zu sprechen, was sie gerne wollen. Und man darf nicht vergessen, wie viele Fälle die Mitarbeitenden im Jobcenter haben, das ist kein Wunder, dass sie nicht immer passgenau wie wir beraten können.

Sie werden bisher nicht vom Land Bremen, sondern über den Europäischen Sozialfonds finanziert. Für Bremen ist es leicht zu sagen, wir finanzieren bereits die Beratung durch das Jobcenter.

Ja. Aber wir beraten lebensphasenorientiert und frauenspezifisch. Und wir decken das ganze Feld der beruflichen Beratung ab. Wir unterstützen auch bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse und beraten mehrsprachig.  Interview: EIB

Tag der offenen Tür: 11 bis 16 Uhr, Knochenhauerstraße 20. Mit Kinderbetreuung