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Archiv-Artikel

Kontrapunkt zu Hans Albers

Punkiges Akkordeon: Das boshafte Attwenger-Duo

Von PS

So schrill haben sich die Hans-Albers-Fans das wohl nicht vorgestellt. So ist aber das Konzept der Reihe „Akkordeonist! Elbphilharmonie goes Reeperbahn“, zu der Akkordeonisten und akkordeonaffine Bands aus diversen Ländern geladen wurden.

Der Auftritt des österreichischen Attwenger-Duos beschließt die Reihe, und Langeweile gibt’s da nicht: Zwar verwenden die Musiker volkstümliche Instrumente – Maultrommel, Akkordeon, Steirische Harmonika – und singen mundartliche Texte dazu. Aber Markus Binder und Hans-Peter Falkner rechnen sich zur „Neuen Volksmusik“, und wer die Biermösl Blosn kennt, weiß, was das bedeutet: einen Mix aus Volksmusik, Punk, HipHop, Breakcore.

Der Bandname ist übrigens österreichischen Gstanzln entnommen: Spottliedern mit endlosen Strophen. Attwengers Liedtexte indes sind in den letzten Jahren „internationaler“ geworden: Sowohl mundartlich als auch englisch lesbare Worte wie „Song“ (sagen bzw. Lied) und „Dog“ (Tag bzw. Hund) haben sich eingeschlichen. Fest steht, die mundartlichen Texte persiflieren stets die österreichischen Landsleute. Was herauskäme, wenn man die Texte konsequent englisch läse, ist offen. PS

20 Uhr, Safari Cabaret, Große Freiheit 24-28