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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Nachdem wir am vergangenen Wochenende die Weihnachtsbäckerei eröffnet haben, wollen wir an diesem etwas tun, was normalerweise im Frühsommer auf der Agenda steht: Einen Ausflug ins Grüne! Ins Havelland! Nach Kleßen. Dort eröffnet am Samstag im Spielzeugmuseum eine neue Schau, die Kleinode aus der über 200-jährigen Geschichte der deutschen Spielzeugindustrie zeigt. Der besondere Knaller ist zweifelsohne die historische Eisenbahnanlage. Nix mit Plastik, alles schön aus Weißblech, und das Beste: Sie darf unter fachkundiger Anleitung, wie es so schön heißt, auch selbst bedient werden. Wer danach ganz gerädert ist, erfrischt sich im Gartencafé, das wie das Museum zum Gutshaus Kleßen gehört. Und wenn man schon in der Gegend ist, liegt es nahe, sich in Ribbeck einen Birnbaum anzusehen. Oder in Stölln die Flugpiste, auf der Otto Lilienthal seine tollkühnen Bruchlandungen hingelegt hat. (Familien 9 €, www.spielzeugmuseum-havelland.de)

Völlig wetterresistenten Familien mit Fahrradtick und Musikfimmel wird am Sonntag der Himmel auf Erden bereitet. Beim 4. Fahrradkonzert im Rahmen der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Zwischen 10.30 Uhr und 12 Uhr wird gemütlich losgeradelt, vorbei an 16 Orten und 22 Konzerten. Diesjähriges Thema ist Skandinavien, entsprechend wird von norwegischem Folk über Obertongesang bis zu Zarah-Leander-Songs alles gegeben. Zwischendurch stehen nordische Instrumente zum Ausprobieren bereit, die Stabholzkirche in Stahnsdorf oder die Neptungrotte im Schlosspark werden besichtigt. Und vom Normannischen Turm auf dem Ruinenberg wird der Blick über die Ebene genossen. Man kann zwischen einer langen (27 km) und einer gemütlichen (18 km) Tour wählen. (20 €, bis 25 Jahre 10 €, bis 10 Jahre 2 €, musikfestspiele-potsdam.de)

Auch wenn die Vertuschungsstrategien mit den Lebensjahren immer ausgefuchster werden, die Körpersprache ist die deutlichste Sprache der Welt, und sie bricht sich immer Bahn. Bei der Familienführung Pssst! Nur der Körper spricht wird damit am Sonntag um 11 Uhr im Hamburger Bahnhof ganz offen umgegangen. Die Kinder erleben, wie man sich in einem Käfig bewegt und sollen kundtun, wie sie das finden. Sie achten darauf, wie anders es aussieht, ob sich jemand schämt oder ob er gerade ganz stolz ist. Und weil das nur schwer in Worte zu fassen ist, beschreiben sie es gleich selbst mit ihren ausdrucksstarken Körpern. Natürlich im Wettstreit, die dollsten Darsteller werden ausgezeichnet. (9 €, Anmeldung: Tel. (0 30) 26 64 24 24)

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