piwik no script img

Archiv-Artikel

Kunst: Der Anbau als Phantom

Das Kulturressort äußert sich nur zögerlich zum Anbau der Kunsthalle

Von grä

Bremen taz ■ Nein, Kunsthallendirektor Wulf Herzogenrath ist nicht beunruhigt. Das Gemunkel, dass der – zumindest von der Kunsthalle – geplante Anbau derzeit nicht auf den Investitionslisten erscheine, kommentiert er heiter: „Da taucht doch gar nichts auf“. Aus dem Kulturressort ist Vertröstendes zu hören. Man sei „noch im Gespräch mit dem Kunstverein“, so der Sprecher der Kultursenators. „Wir äußern uns erst, wenn wir die genauen Baukosten kennen“. Zudem müsse man erst die Verhandlungsergebnisse zu den Kürzungen bei den Investitionsmittel abwarten.

Die Kunsthalle gibt sich derweil in Baukosten-Rechnungen vertieft. Zwar steht mit dem Berliner Büro Hufnagel, Pütz und Rafaelian der Sieger des Architekturwettbewerbs seit September vergangenen Jahres fest – doch noch will die Kunsthalle die Kosten gegenrechnen. Bis Februar, so Herzogenrath, wolle man die Zahlen vorlegen. Die werden vermutlich unterhalb der ursprünglich veranschlagten 30 Millionen Euro liegen, ansonsten gibt man sich jedoch bedeckt. Im Gespräch ist, dass der Kunstverein rund ein Drittel der Kosten beisteuern wird. Spekulationen über eine Nutzung des Museums Neue Weserburg wies Herzogenrath dagegen deutlich zurück. Das seien angesichts der mangelnden Sicherheitsstandards „Traumtänzereien“.

Stattdessen hofft er auf einen Planungsbeginn zum Sommer des Jahres und kann dabei zumindest mit Unterstützung der Grünen rechnen, die sich in der Vergangenheit für den Anbau ausgesprochen haben. SPD und CDU zeigten sich dagegen verhalten. Sicher scheint derzeit nur eines: Sollte der Anbau kommen, schließt Herzogenrath, der noch drei Jahre im Amt ist, eine Verlängerung seiner Amtszeit nicht aus. grä