LESERINNENBRIEFE
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Kinder wollen Türkisch lernen

■ betr.: „Wohlfeile Forderung“, „Mit Türkisch zum Abi“, taz bremen vom 17. 2. 2010

In Bremen gibt es einen hohen Prozentsatz von Schülerinnen und Schülern mit türkischem Hintergrund, die bzw. deren Eltern einen Türkischunterricht als 2. Fremdsprache in der Schule zwecks Anhebung des Sprachniveaus wünschen. Diesem Wunsch wird nicht immer so unkompliziert und „leidenschaftslos“, wie Sie es in Ihrem Artikel beschreiben, nachgekommen: Vielfach sagen Schulleitungen oder Kollegien eben leider nicht: „Spracherwerb: Prima“, wenn es sich bei der Sprache um Türkisch handelt. Vielfach glaubt man immer noch fälschlicher Weise, dass ein Türkischangebot kontraproduktiv für das Erlernen der deutschen Sprache oder die Integration wäre. Sie haben mit Ihrer Berichterstattung dem Ziel, das Fach „Türkisch“ als 2. Fremdsprache in Bremer Schulen anzubieten und auszubauen, keinen Dienst erwiesen, nutzen Sie doch sowohl in dem Artikel als auch Kommentar das Thema nur zu einer Abrechnung mit der FDP. SABINE UZUNER, Bündnis zur Wahrung der Herkunftssprache und 2. Fremdsprache Türkisch

Dass es Türkisch als zeugnisrelevantes Fach gibt und bei Nachfrage angeboten werden soll, entspricht nicht den Tatsachen. Ohne Unterricht in der Mittelstufe kommen keine Leistungskurse zusammen. In der Verordnung ist nicht mal vorgesehen, dass Türkisch-Leistungskurse angeboten werden. Es fehlen außerdem Lehrer mit entsprechender Ausbildung. Wenn man abwartet und überlegt, wo und für wen das angeboten werden soll, dauert das zu lange. Unsere Kinder gehen jetzt zur Schule. ADNAN EROL, Bündnis zur Wahrung der Herkunftssprache und 2. Fremdsprache Türkisch

Man rette sich vor Haller

■ betr.: „Ende einer teuren Illusion“, taz bremen vom 11. 2. 2010

Mit dem Ende der Bremer Musicalpleite hört das Wirken des Staatsrates nicht auf: gestützt vor allem auf ein Gutachten des Haller-Institutes BAW versuchen Wirtschaft, Politik und Verwaltungen die Küstenautobahn A22 der Region aufzuzwängen. Die BAW-Studie „europaregion-nordwest.de“ wird immer wieder als Begründung für die Notwendigkeit dieser Autobahn zur Hinterlandanbindung genannt. Viele Befürworter begründen die Zerschneidung des Elbe-Weser-Dreiecks nur mit Auszügen aus dem Papier von 2005. Wenn jemand, der Space-Park und Musical-Theater angeschoben hat, einer Region eine überflüssige Autobahn als „Chance“ und „regionalwirtschaftlichen Impulsgeber“ anpreist, dann sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. PETER SCHÜHLE, Loxstedt