Studis unnachgiebig

Studierende besetzen weiterhin aus Protest gegen Studiengebühren das Rektorat der Uni Bielefeld

Bielefeld taz ■ Zwischen Studierenden und Rektorat der Uni Bielefeld gibt es nach wie vor keine Einigung. Seit mittlerweile sechs Tagen besetzen 150 Studierende das Rektorat der Universität Bielefeld. Sie fordern die Rücknahme des Senatsbeschlusses vom Mittwoch, nach dem die Uni-Verwaltung die Einführung von Studiengebühren vorbereitet. Außerdem soll Rektor Dieter Timmermann zurücktreten. „Er hat sich keinen Deut auf uns zubewegt“, sagte Matthias Klenk vom AStA gestern zur taz. Er habe die Studierendenvertreter im Vorfeld unzureichend über die Senatspläne informiert.

Generell fordern die Besetzer eine „Demokratisierung der Hochschulgremien“. Bisher verfügen die ProfessorInnen mit 12 von 22 Stimmen über die absolute Mehrheit im Senat. Hochschulsprecher Ingo Lohuis schließt eine Zwangsräumung des Rektorats zunächst aus. Man hoffe jedoch, „dass der Rektor heute in sein Büro zurückkehren kann“. Lohuis betont, dass die Gebühr noch nicht beschlossen sei, auch wenn das Rektorat sie ausdrücklich befürwortet. Höhe der Erhebung und Zeitpunkt der Einführung blieben bisher offen, und die Studierenden seien „ausdrücklich eingeladen, an einer pragmatischen Lösung mitzuarbeiten“. Doch die Fronten zwischen sind verhärtet.

Natürlich wüssten die Studierenden, dass der Direktor unter Druck stehe, so Klenk. „Er muss sich entscheiden, ob er dem Druck von oben oder unten nachgibt.“ Die Landesregierung hatte es den Universitäten in NRW frei gestellt, ob sie die Gebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester einführen oder nicht. Die meisten Unis haben angekündigt, den vollen Betrag zu fordern. Der Protest der Studierenden wird sich ausweiten: Auch der AStA der Düsseldorfer Fachhochschule plant die Besetzung des Rektorats. MAB