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Archiv-Artikel

EU-Beamte in Griechenland

KRISE Finanzexperten von EU und IWF nehmen Athener Zahlen jetzt genau unter die Lupe

ATHEN dpa | Finanzexperten der EU haben am Montag damit begonnen, das schwer angeschlagene Euro-Mitgliedsland Griechenland unter die Lupe zu nehmen. Dabei sind auch Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) und Sachverständige des Internationalen Währungsfonds (IWF), berichtete der staatliche Rundfunk. Sie prüfen, ob durch die angekündigten Sparmaßnahmen Griechenlands das enorme Defizit von knapp 13 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsproduktes bis 2012 unter die vom Stabilitätspakt geforderte Dreiprozentmarke gedrückt werden kann. Ihre Berichte wollen sie der EU-Kommission Anfang März vorlegen. Dann will die EU möglicherweise weitere Sparmaßnahmen für Griechenland beschließen.

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou erklärte, sein Land erwarte keine Schuldenübernahme. Man hoffe auf politische Unterstützung, um sich günstige Kredite zu verschaffen. Papandreou sagte dem britischen Sender BBC: „Wir wollen kein ‚Bail-out‘ (Schuldenübernahme). Was wir erwarten, ist, dass wir uns zu denselben Bedingungen Geld leihen können (wie finanziell starke EU-Staaten).“

Griechenland, das zurzeit für Kredite etwa dreimal mehr Zinsen zahlen muss als Deutschland, könnte ohne Unterstützung dieser Art seine Schulden nicht drücken, hieß es. Ob es sich um bilaterale Kredite oder Bürgschaften finanzstarker Länder handeln soll, sagte Papandreou nicht. Gemeint sind möglicherweise Kredite zu günstigen Bedingungen, die EU-Staaten garantieren, die aber Athen zurückzahlen wird. „Wir wollen alles zurückzahlen“, so Papandreou. Die griechischen Regierungen hatten in den vergangenen zehn Jahren die Finanzen des Landes derart schöngerechnet, dass Griechenland jetzt mehr als 300 Milliarden Euro Schulden hat.

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