Der grüne Krieg

betr.: „Kampf gegen Hunger, Armut und Ungleichheit“, taz nrw 10.2.2006In den fünfziger Jahren hat man im Kampf gegen Hunger Sterilisationsspritzen angewandt, weil man glaubte, dass der Kampf gegen die Guerilla nur im Mutterleib erfolgreich ist. In Wirklichkeit war es ein Kampf gegen die Guerilla. In Südamerika und in Afrika wurden diese Spritzen massenhaft eingesetzt. Entwickelt wurde diese Spritze in einem chemischen Labor der AID (Agentur für internationale Entwicklung). Gründungsmitglieder der AID waren u.a. die CIA, deutsche Genarchitekten und Chemiekonzerne. Erst in den 70er Jahren wurden ernsthafte Nebenwirkungen [...] bekannt. Die Spritzen wurden verboten. [...]

Später wurde unter dem Begriff ‚Kampf gegen Hunger‘ neue Methoden angewandt. Genmanipuliertes Getreide wurde z.B. nach Nordafrika geliefert und dort angebaut, für die Bewässerungstechnik wurde ebenfalls gesorgt wie auch für das Düngemittel. Was man aber verschwieg, war, dass das Getreide nur mit einem ganz bestimmten Düngemittel ertragreich werden konnte. Das spezielle Düngemittel wurde natürlich nicht geliefert. Karl Heinz Roth nannte diese Aktion in seinem Werk „Totale Erfassung“ Grüner Krieg.

JÜRGEN BEHR, Freiburg

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die abgedruckten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.