: Absturz vor Gericht
Über das Schicksal des Riesenflughunds Kasimir, der in der Spandauer Zitadelle lebt, wird erneut verhandelt
Der lange Streit wegen des Riesenflughunds „Kasimir“ kommt erneut vor Gericht. Am 11. Mai erörtert das Kammergericht das Schicksal des streng geschützten Tiers, teilte eine Sprecherin mit. Der indische Riesenflughund lebt derzeit in der Spandauer Zitadelle und wird vom Berliner Artenschutz Team (BAT) betreut. Die Fledermausexperten wollen mit ihrer Klage erreichen, dass der knapp 20 Jahre alte Flughund sein Quartier nicht verlassen muss (taz berichtete). Dort sei er gesund gepflegt worden.
Die frühere Besitzerin von Kasimir hatte in erster Instanz ein Urteil des Landgerichts erwirkt, dass das Tier zu ihr zurückkehren soll. Der Flughund mit einer Flügelspannweite von 1,20 Metern, der zu den Großfledermäusen gehört, war in die Zitadelle gebracht worden, nachdem das Bezirksamt Mitte das Tier beschlagnahmt hatte. Zuletzt sollte per einstweilige Anordnung und mit Gerichtsvollzieher die Rückgabe des Tiers erzwungen werden. Dies sei aber in letzter Minute durch eine andere richterliche Anordnung verhindert worden, sagte eine Sprecherin des Artenschutz Teams.
Nach ihren Angaben soll Kasimir in einem winzigen Raum eines Hundefrisiersalons gehalten worden sein. Dem Tier seien die Flughäute eingetrocknet, da es unter einer Rotlichtlampe hocken musste. Nach Ansicht der Tierschützer wäre die Herausgabe des aufgepäppelten Flughundes ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. dpa