: Generations-Gewissen
PERFORMANCE Ausgleich mit den Eltern: Das Hamburg-/Berliner Performance-Kollektiv „She She Pop“ bittet in „Testament“ seine Väter auf die Bühne
Einen „Liebestest“ verlangt Shakespeares König Lear von seinen drei Töchtern, bevor er, um sich einen verantwortungsfreien Lebensabend zu verschaffen, sein Reich unter ihnen aufteilt. Was naturgemäß tragisch endet, ist das Tauschgeschäft Geld/Macht gegen Liebe doch nicht nur kompliziert und undurchsichtig, sondern zudem erzwungen.
Für sein Stück „Testament. Verspätete Vorbereitungen zum Generationswechsel nach Lear“ bittet das Hamburg-/Berliner Performance-Kollektiv „She She Pop“ die eigenen Väter auf die Bühne. Um dann aus den unterschiedlichen Perspektiven zweier Generationen über Macht, ihren Verlust und dessen Kompensation zu verhandeln, oder über schlechtes Gewissen und elterliche Ansprüche. Kompliziert ist auch das. Aber bei weitem nicht so tragisch. Gemordet wird jedenfalls nicht. Schon eher: Unterschiede akzeptiert. Denn verhandelt wird am Ende eine Utopie: Der Ausgleich der Generationen. MATT
■ Fr, 5. 3. bis 7. 3. und Mi, 10. 3. bis Sa, 13. 3., je 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20