Hartz-IVler wollen arbeiten und sind aktiv

NÜRNBERG epd | Eine neue Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) will das verbreitete Bild korrigieren, wonach Langzeitarbeitslose sich oft nicht ausreichend um Jobs bemühen. Hartz-IV-Empfänger seien vielfältig aktiv, um Arbeit zu finden, auch auf eigene Initiative, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung. Dennoch fordern die Autoren Andreas Hirseland und Philipp Ramos Lobato, dass bei Betroffenen, bei denen sich bereits „Resignation oder eine fatalistische Grundstimmung breitgemacht haben“, spezielle Strategien zur Arbeitsvermittlung angewendet werden. Die untersuchten Fälle zeigten, dass sich Motivation durch aktivierende Arbeitsmarktpolitik nicht von selbst einstellt und sich auch nicht durch Sanktionen erzwingen lässt. Vielmehr bedürfe es in solchen Fällen einer Mischung aus sozialpädagogischer Unterstützung zum Heranführen an den Arbeitsmarkt und Aktivierungsangeboten, die die berufliche Qualifikation verbessern. Die knapp 400 deutschen Jobcenter böten bislang nicht ausreichend professionalisierte Betreuung. „Das Leben im Hilfebezug befindet sich bei einem Großteil der Befragten in Bewegung und ist von Mobilität und Flexibilität geprägt“, heißt es in der Studie, die auf jährlichen Intensivgesprächen basiert.