: Dicht beieinander
Verhandlungen aufgenommen: Es tut sich etwas im Tarifkonflikt in Hamburgs öffentlichem Dienst
In den Tarifstreit des öffentlichen Dienstes ist Bewegung gekommen. Zwei Wochen nach Beginn des größten Streiks in Hamburg seit 1992 hat die Gewerkschaft ver.di gestern Verhandlungen mit den Arbeitgebern begonnen. Wie ver.di mitteilte, soll vor allem über die Frage der Arbeitszeit gesprochen werden. Die Mitarbeiter der hiesigen Müllabfuhr sind seit dem 14. Februar im Ausstand, um gegen die bisher geplante Verlängerung ihrer Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden zu protestieren.
„Ich glaube, dass wir an vielen Stellen dicht beieinander sind“, gab sich der Vorsitzende der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (AVH), Staatsrat Volkmar Schön, vor Beginn der Verhandlungen optimistisch. Ob es zu einer schnellen Einigung komme, lasse sich aber nicht vorhersagen. Der Senat gab sich zuversichtlich, dass noch in dieser Woche eine Lösung erreicht werden könnte. Auch bei ver.di sieht man den Gesprächen einigermaßen erwartungsvoll entgegen, hieß es seitens der Gewerkschaft.
Ungeachtet der Verhandlungen ging der Streik der Müllabfuhr auch am Dienstag weiter. Erneut legten tausende Müllwerker die Arbeit nieder. Daneben ruhte auf Bauhöfen und in Bezirksämtern der Betrieb. Am Morgen rückten trotz des Arbeitskampfes die Mitarbeiter des Winterdienstes im Rahmen einer Notdienstvereinbarung zum Einsatz aus.
Auch die Gewerkschaft der Polizei setzte ihren Arbeitskampf fort. Für heute rief sie zusätzlich weitere Angestellte des Landeskriminalamtes und der Landespolizeiverwaltung zum Streik auf, nachdem bereits die Beschäftigten des Verkehrsordnungsdienstes die Arbeit niedergelegt hatten. DPA/TAZ