Großes für Kleine!

Das Focke-Museum lockt den Nachwuchs mit einem raffinierten Konzept doppelter Selbstbezüglichkeit. Erste Spiegelebene: Das Thema „Wie Kinder früher dargestellt wurden“ soll Kindern in einer Führung gezeigt und erklärt werden. Und zwar, zweitens, durch Kinder beziehungsweise Jugendliche selbst. Die Fortschritte der Peer-Pädagogik im Museum sind am Sonntag ab 15 Uhr zu erleben.

Überhaupt, Museen als Entdeckungsorte! Da Ostern vor der Tür steht, erlebt Schloss Schönebeck im gleichnamigen Stadtteil in Bremen-Nord derzeit einen großen Besucherandrang. Zu Recht! Und zwar nicht so sehr wegen der alljährlichen Osterausstellung, in der die Kinder unter anderem handbeschnitzte Straußeneier bewundern können. Sondern vor allem wegen all’ der anderen wunderbaren Dinge, die dieser herrliche Backsteinkasten aus dem 17. Jahrhundert in seinen Mauern birgt: Walfischzähne, Schrumpfköpfe, Heringslogger-Modelle und Sextanten. Was ein Heimatmuseum eben so aufweist, wenn man mal Europas größte Heringfangflotte im Hafen hatte. Wer sich dem österlichen Ansturm relativ klimaneutral anschließen möchte, fährt mit der Bahn bis zum Bahnhof Schönebeck und läuft mit seinen Kindern von dort zehn Minuten zum Schloss. Am Samstag hat es von 15 bis 17 Uhr, sonntags zwischen 10.30 bis 13 sowie 15 bis 17 Uhr geöffnet – ebenso die „Schlosskate“ mit Kaffee und Kuchen.

Da der Frühling nun tatsächlich statt findet, kann man natürlich auch die schützenden Museumsdächer verlassen und die kunstpädagogische Freiluftsaison mit eröffnen. Am Dienstag ist dazu in Gröpelingen Gelegenheit, wo Moku, das Mobile Atelier, zwischen 15.30 und 17.30 Uhr am Bibliotheksplatz in der Lindenhofstraße vorfährt. Garantiert ohne Eierbemalzwang!

Henning Bleyl