UNTERSTÜTZUNG FÜR FISCHER, DIE FLÜCHTLINGE GERETTET HABEN
: Berliner gründen SOS-Komitee

Wegen massiver Menschenrechtsverletzungen im Mittelmeerraum hat sich in Berlin das Komitee „SOS Mittelmeer-Lebensretter in Not“ gegründet. Anliegen sei es, sieben tunesische Fischer zu unterstützen, die 2004 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet hatten und dafür juristisch belangt worden seien, sagte die Sprecherin des Komitees, Heidi Bischoff-Pflanz, anlässlich der Gründung am Donnerstag in Berlin. Die beiden Kapitäne der Fischerboote müssten freigesprochen und alle Fischer entschädigt werden.

Wie der ehemalige Vorsitzende der Hilfsorganisation „Cap Anamur“, Elias Bierdel, sagte, hätten die Fischer im Sommer 2004 insgesamt 44 Flüchtlinge aus Seenot gerettet und nach Lampedusa gebracht. In der Folge seien sie in Italien wegen Schlepperei angeklagt geworden. Später sei die Anklage umgewandelt worden in „Widerstand gegen ein Kriegsschiff“.

Die beiden Kapitäne wurden zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die übrigen fünf Fischer wurden freigesprochen. Das Urteil vom vergangenen November sei noch nicht rechtskräftig, sagte der Anwalt der Fischer. Derzeit werde die Berufung vorbereitet. (epd)