: „Keine künftigen Manager“
KINDER Der Verein Drachenkinder will eine deutsch-chinesische Kindertagesstätte gründen
■ ist Vorstandsmitglied des Vereins Drachenkinder e. V. und hat eine zweijährige Tochter.
taz: Warum braucht Bremen einen deutsch-chinesischen Kindergarten?
Muoi Austen: Durch den Studiengang Wirtschaftschinesisch zieht es viele Chinesisch-Interessierte nach Bremen und auch die Häfen sorgen dafür, dass Chinesen hierher kommen. In Norddeutschland gibt es unseres Wissens noch keinen deutsch-chinesischen Kindergarten.
Ist Ihr Ziel, dass Kinder Chinesisch lernen?
Wenn im Elternhaus und im Umfeld gar kein Chinesisch gesprochen wird, dann ist es schwierig, die Sprache im Kindergarten fließend zu lernen. Möglich ist aber, dass man dort ein Gefühl für eine neue, andersartige Sprache bekommt.
Wie wollen Sie das machen?
Pro Gruppe gibt es zwei Erzieherinnen: Eine chinesische Muttersprachlerin und eine, die nur deutsch mit den Kindern spricht.
Sind es vorrangig chinesische Eltern, die ihr Kind zu Ihnen bringen wollen?
Das ist gemischt. Zurzeit sind es etwas mehr chinesische Eltern.
Geht es den deutschen Eltern um Vorteile für ihre Kinder auf dem künftigen Arbeitsmarkt?
Das ist ein Punkt. Wir wollen aber keinen Elitekindergarten gründen, sondern einen ganz normalen für ganz normale Kinder. Deshalb möchten wir auch eine öffentliche Einrichtung sein, damit auch Eltern gefördert werden, die nicht so gut verdienen. Eltern, die ihre Kinder bringen um spätere Manager heranzuziehen, sind bei uns nicht richtig.
Ist die Raumsuche schwierig?
Ja. Erschwerend ist die Auflage des Amtes für soziale Dienste, den Kindergarten in Schwachhausen zu gründen. Einen privaten Kindergarten könnten wir überall eröffnen, aber das wollen wir nicht. Interview: KK
Der Drachenkinder e. V. trifft sich am Samstag zum Organisationstreffen und gemeinsamen Spielen. Kontakt: ☎ (0421) 69 59 509