SÜDWESTER
: Kain im Linienbus

Immer wieder ist großer Zorn in den Menschen, die fühlen, dass man ihnen Unrecht tut. Wir denken an dieser Stelle an Kain, der unfroh war, wie wenig sein Rauchopfer beim Herrn verfing, wir denken an Helmut Kohl, der das Gesumse wegen der anonymen Parteispenden nicht mehr hören mochte. Und an Zinedine Zidane, der Matarazzis Meinung über seine Schwester nichts abgewinnen konnte. Es scheint, dass viele dieser Menschen dann selbst Recht schaffen – eines, das nicht so schlabberig-langweilig ist wie das handelsübliche. Mit dieser Vorüberlegung wenden wir uns ins niedersächsische Burgdorf, wo ein 20-Jähriger, dem der Busfahrer nahe gelegt hatte, sein Rad in den dafür vorgesehenen Bereich zu stellen, zur Pistole griff. Ein Mitreisender griff ein, und der junge Mann floh. Auf dem Fahrrad.