: Radausleihe, einfach gemacht
VON KATHLEEN FIETZ
Gleich mehrere gute Nachrichten für Fahrradfahrer: Berlin hat mit dem Diplomingenieur Arvid Krenz seit dieser Woche wieder einen Fahrradbeauftragten. Zudem gibt es in diesem Jahr 2 Millionen Euro und damit doppelt so viel Geld für die Sanierung der Radwege. Dafür, dass in Zukunft auf diesen geflickten Wegen noch mehr Berliner und Touristen radeln, soll nun das neue „StadtRAD“ sorgen. Und die Chancen dafür stehen gut. Die Vorläufer – die silber-roten Leihräder der Deutschen Bahn, die inzwischen zum Stadtbild gehören – haben den Nachteil, dass viele Radelfreudige vor der Ausleihe zurückschrecken, weil ihnen die Freischaltung per Handy zu kompliziert ist. Das wäre bei dem neuen Leihsystem dank einer persönlichen Kundenkarte einfacher.
Ohne Rad in die Bahn
Noch attraktiver macht das Modellprojekt allerdings die Benutzung der Leihräder mit einer normalen Fahrkarte des öffentlichen Nahverkehrs. Wer bisher bei längeren Wegen sein Fahrrad mit in die Bahn nahm, könnte genervten Gesichtern und Rempeleien anderer Fahrgäste in überfüllten Bahnen ausweichen und dafür am S- oder U-Bahnhof ein StadtRAD ausleihen.
Hamburg hat bereits seit vergangenem Jahr ein neues Leihsystem der Bahn, nach anderthalb Wochen gab es bereits 10.000 Ausleihen. In Berlin wird das StadtRAD in Mitte getestet. Sollte es die zweimonatige Laborphase überstehen, soll das Pilotprojekt im Sommer starten – auch wieder in Mitte. Interessant wäre das Leihsystem aber auch für Speckgürtel und Umland. Da vielen der Weg zur Haltestelle zu weit ist und sie sich deshalb ins Auto setzen, wäre ein Leihfahrrad sicher ein großer Anreiz, aufs Rad umzusatteln.