KUNDGEBUNG VOR DER BOTSCHAFT
: Amnesty fordert Beendigung der Gewalt in Ägypten

Mit Papiermasken vor dem Gesicht, die eine Nofretete mit Gasmaske darstellen, demonstrierten am Montag rund 30 Anhänger von Amnesty International (AI) an der ägyptischen Botschaft. Sie forderten den generellen Stopp der Gewalt in Ägypten, besonders aber, dass die sexuellen Gewalttaten gegen Frauen, die seit Beginn der Revolution vorkommen, aufhören.

In der Kundgebung vor dem Botschaftsgebäude verlangte die Generalsekretärin der deutschen AI-Sektion, Selmin ÇalışĽkan, Ägypten solle den Vereinten Nationen ermöglichen, die herrschenden Zustände vor Ort zu untersuchen. Im Anschluss an die Kundgebung überreichten Çalışkan und zwei weitere AI-Mitglieder einem Botschaftsmitarbeiter ein Transparent mit den Forderungen und Unterschriften von Amnesty-Delegierten.

Auch einige Ägypter schlossen sich der Demonstration an, um das Ende von Gewalt und Militärherrschaft zu fordern. „Mursi ist unser Präsident“ stand auf einem ihrer Transparente. „Wir wollen Demokratie für das ägyptische Volk und den Stopp des Blutvergießens“, sagte Ibrahim Sabri, einer der Teilnehmer.

AI-Sprecherin Julia Naumann zeigte sich im Anschluss zufrieden mit der Aktion: „Uns wurde zugehört.“ Amnesty beziehe im Ägyptenkonflikt keine Position, so Naumann, ihre Organisation sei „gegen Gewalt, nicht gegen den einen oder den anderen“. Auch der AI-Ägypten-Experte Henning Franzmeier betonte diese neutrale Position. „Wir wollen mit den Leuten ins Gespräch kommen und sie zum Respekt der Menschenrechte aufrufen“, sagte er.

Am Sonntag begann in Berlin die alle zwei Jahre stattfindende AI-Ratstagung, bei der rund 450 Mitglieder aus aller Welt die Richtlinien der künftigen Arbeit festlegen. HEL