: Scherf glaubt an den Bremer Kirchentag
Der Alt-Bürgermeister empfiehlt dem Kirchentagspräsidium, den Innensenator nicht ernst zu nehmen
Ende kommender Woche, so sagt Innensenator Thomas Röwekamp (CDU), werde die Bremer große Koalition vermutlich über die Investitionspläne der kommenden Jahre entscheiden – und damit auch über den möglichen Zuschuss Bremens für den Kirchentag. Röwekamp lehnt es ab, die Bremer Investitionsquote pauschal an der Hamburger zu messen – und entsprechend zu reduzieren. Erst müsse darüber geredet werden, was für Bremen notwendig sei, dann könne man rechnen. Was den Zuschuss Bremens zum Kirchentag angeht, hat Röwekamp seine Position bereits publik gemacht: diese „Investition“ gehört für ihn nicht zwingend dazu.
Im Umfeld der Evangelischen Kirche hat sich derweil ein „Freundeskreis“ gebildet, der für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 in Bremen werben will. Dazu gehören Bremens Altbürgermeister Henning Scherf (SPD) und der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Louis-Ferdinand von Zobeltitz. Sie wollen bis zum Sommer 20 Prominente aus Kultur, Sport und Wissenschaft als Mitstreiter gewinnen. Scherf, selbst Mitglied im Präsidium des Kirchentags, hatte vor drei Jahren Bremen als Veranstaltungsort für das Großereignis mit rund 100.000 DauerteilnehmerInnen ins Gespräch gebracht. Der Senat sicherte zwischenzeitlich einen Zuschuss in Höhe von 7,5 Millionen Euro zu – deutlich mehr als in Flächenländern üblich, weil die Bremer Kirche weniger Geld aufbringen kann als große Landeskirchen.
Scherf findet schon allein die Debatte über den Zuschuss „anstrengend“ und sagte den Mitgliedern des Kirchentagspräsidiums, sie sollten Röwekamps Vorstoß nicht ernst nehmen. Auch Zobeltitz sagte, er nehme die Debatte „nicht so furchtbar ernst“. Ein Wortbruch Bremens brächte einen großen Imageverlust für die Stadt. „Wenn Bremen aussteigt, würde das bedeuten: Der Kirchentag findet nicht statt.“ Dies wiederum nimmt Röwekamp nicht so ernst. Die Kirche habe erst vor einem Jahr verbindlich zugesagt, meint er. Allzu weit könnten die ortsspezifischen Vorbereitungen deshalb noch nicht sein. kawe