: Meister machen Schule
MODELLPROJEKT Handwerk geht Schulpatenschaften ein, um für Nachwuchs zu werben
„Wer bei uns anfängt, soll auf Dauer bleiben. Wir bilden aus, weil wir Nachwuchs brauchen und der steht nicht gerade Schlange“, erklärt Robert Knobel. Er ist Ausbilder bei Franke + Pahl, einem großen technischen Dienstleister für die Industrie. Dreißig Auszubildende lernen derzeit in dem Betrieb mit rund 800 Mitarbeitern und damit das so bleibt, wirbt Knobel jetzt auch an Schulen um Nachwuchs, stellt dort den Beruf vor und lädt Schüler zum Betriebsbesuch ein.
Bei der Handwerkskammer lief Knobel mit seiner Anfrage offene Türen ein, denn dort bemüht sich die Serviceagentur Anschluss Handwerk (SAH) um die direkte Kooperation zwischen Schulen und Betrieben. Die ist bei den Lehrern genauso erwünscht wie bei den Meistern. „Zeitgemäße Berufsorientierung ist alles andere als einfach“, sagt Frauke Finster, die an der 1200 Schüler zählenden Gesamtschule von Mümmelmannsberg (GSM) die Berufsorientierung organisiert. „Wir brauchen den Meister im Unterricht, denn viele Schüler haben kaum eine Ahnung, was es für Berufe im Handwerk gibt.“
Kooperationen sind deshalb Modell der Zukunft. Auch mit drei weiteren Betrieben, einem Motorenhersteller, einem Elektromarkt und einer Reinigungsfirma, hat die Schule Verträge. Der Abschluss dieses Modellprojekts wird am 16. April mit GAL-Schulsenatorin Christa Goetsch gefeiert. KNUT HENKEL