UNTERM STRICH

Der Internationale Museumsrat (Icom) sieht die Kulturgüter Ägyptens durch die Unruhen und die Gewalt in Gefahr. Plünderungen und Raubgrabungen führten dazu, dass versucht werde, Exponate und archäologische Funde illegal im Ausland zu Geld zu machen, sagte die Ägyptologin Regine Schulz der dpa. Sie ist Direktorin des Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museums und Mitglied der Icom-Geschäftsführung.

„Die Lage ist schwierig“, sagte Schulz. Zum einen sei das Land finanziell an der Grenze und die Bezahlung von Aufsichtskräften sei schwierig. Zum anderen komme es in großem Maße zu Raubgrabungen. Gründe seien einerseits der kriminelle Kunsthandel. „Aber auf der anderen Seite haben ganz viele Familien dort kein richtiges Einkommen mehr.“ Mit einer bereits vor eineinhalb Jahren erstellten Roten Liste der Kulturgüter Ägyptens, einer „Emergency Red List“, versuche der Internationale Museumsrat, einen Ausverkauf ägyptischer Kunst und Kultur zu verhindern. „Die Liste wird verteilt an Zollbehörden, an Auktionshäuser, Museen, an alle Leute, die irgendwie mit solchen Objekten zu tun haben“, sagte Schulz.

Mit einer Meditation haben etwa 30 Buddhisten am Samstag gegen ein Kunstprojekt am Münchner Viktualienmarkt protestiert. Sie forderten, dass die Stadt einen Buddha in die richtige Position bringt: mit dem Kopf nach oben. In der Installation des malaysischen Künstlers Han Chong liegt die Statue auf dem Rücken, auf dem Sockel steht „Made in Dresden“. Das soll die Frage nach Authentizität aufwerfen. Die Buddhisten sehen das nicht als Kunst. „Eine umgestürzte Statue ist aus traditioneller Sicht eine Beleidigung“, sagte Werner Huschka von der Deutschen Buddhisten Union.