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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Wenn meine Tochter im Maria-Modus ist, macht es wenig Sinn, sie mit richtigem Namen anzusprechen. Sie ist recht häufig im Maria-Modus. Dann muss es heißen „Maria, komm, Zähneputzen“, Maria dies und Maria das. Ihr Kita-Kumpel ist Josef und findet es auch super, dass unsere lustige Holzkrippe mit Namen „Happy Jesus Set“ das ganze Jahr zum Spiel bereit steht: Josef und Maria gehen gern ins Kino und schauen Arztfilme. Die Palme am Wegesrand ist praktisch, „wenn mal einer Pipi muss“. Weitere Geschichten und Legenden über Maria hören wir uns am Samstag um 15 Uhr in der Alten Nationalgalerie an. Auf dem laut Ankündigung „beschaulichen Museumsrundgang“ mit dem schönen Titel „Guck hin! Maria!“ erfährt die ganze Familie Interessantes und Wissenswertes über die Muttergottes, die so oft wie keine andere Frau gemalt und dargestellt wurde. Mal abwarten, welche Maria-Story meine Tochter bei der Gelegenheit zum Besten gibt. (Eintritt Museum 10/5 €, Führung 3 €, Kinder bis 18 Jahre frei)

Als jüngst die Mähdrescher imposante Staubwolken aufwirbelten, kam die Frage auf, was denn mit den Körnern passiere (die Frage mit dem Stroh beantwortet sich ja sozusagen auf dem Feld). Beim Hafer ging das sehr anschaulich: platt gewalzt werden sie zu Haferflocken. Weizen und Roggen werden oft zu Mehl und Grieß, aber das ist fast schon zu abstrakt (wie sieht eigentlich der heilige Dinkel aus?). Vielleicht bringt der Experimentierkurs „Vom Korn zum Keks – Von der Entstehung eines Lebensmittels“ im Potsdamer Extavium Licht in die Küche. In dem halbstündigen streng wissenschaftlichen Kurs wird auch geklärt, was noch so alles drin ist in einem leckeren Keks. Die Herstellung delikater Backwaren wird erforscht und ein eigenes Rezept kreiert – das selbstverständlich auch flugs ausprobiert wird. (Eintritt 6 €, Kurs 4 €, die Kurse finden dienstags bis donnerstags zwischen 9 und 14 Uhr statt, am Wochenende zwischen 11 und 17 Uhr, Beginn stündlich, Anmeldung an der Kasse, www.extavium.de)

Alte Autos sind immer extrem faszinierend. Die machen nicht nur mehr Krach, die riechen auch ganz anders. Das kommt mal mehr und mal weniger gut an. Beim Tag der offenen Tür im Depot für Kommunalverkehr des Technikmuseums gibt es jede Menge olles Blech zu bestaunen. Schnauzenbusse aus den 1920er Jahren, Lastwagen, eine Dampfstraßenwalze von 1890 oder einen 62er Cadillac. Auch mal interessant zu sehen, wie ein Straßenreinigungsmobil aussah, bevor es den „Fegaro“ gab. Wer noch ins Technikmuseum pendeln möchte, tut dies in einem historischen Bus. (Eintritt frei, Eingang Dudenstraße)